Welche Suchmaschinen und Informationsseiten eignen sich für Kinder?
Kinder strotzen nur so vor Wissensdurst. Das Internet kann diesen oftmals einfacher stillen als Bücher. Doch es enthält auch zahlreiche Inhalte, die für Kinder unangemessen sind oder die sie noch nicht verstehen können. Aus diesem Grund findest du hier eine Kinderlexika- und Kindersuchmaschinen Liste für altersgerechtes Surfen.
Suchmaschinen und Informationsseiten für Kinder: Das Wichtigste im Überblick
Kinder sollten auf altersgerechten Webseiten surfen, um Überforderung, unangemessenen Inhalten und gefährlichen Angeboten aus dem Weg zu gehen.
Auf der Kindersuchmaschinen Liste stehen unter anderem "fragFINN" und die "Blinde Kuh", kindgerechte Informationsseiten sind das "Klexikon" oder das "Grundschulwiki".
Für den Übergang in die "Erwachsenen-Suche" empfiehlt sich der Google-Filter "SafeSearch".
Warum Kindersuchmaschinen? Eine Liste von Gründen und Vorteilen
Nutzen Kinder das Internet, können sie mit Inhalten konfrontiert werden, die sie verunsichern. Auch die typischen Risiken der Mediennutzung sind für sie noch nicht klar ersichtlich und abschätzbar. Aus diesen Gründen gibt es auch im Internet sichere Orte für den Entdeckungs- und Lerndrang von Kindern.
Stell dir vor, dein Kind interessiert sich für die Weltreligion. Gibt es bei Google "Juden" ein, kann es Weltnachrichten oder historische Ereignisse angezeigt bekommen, die es verstören werden. Denn Kinder sind noch nicht in der Lage, bestimmte Bilder und Textinhalte emotional zu verarbeiten. Daher bieten Kindersuchmaschinen eine Liste von Informationsseiten, die das gewünschte Thema altersgerecht aufbereitet haben.
Kindersuchmaschinen ermöglichen Kindern eine Recherche ohne Überforderung. Es wird nur eine geringe Anzahl an Links angezeigt, die möglichst genau auf Alter und Interesse der Kinder zugeschnitten sind. Auch Kostenfallen und Webseiten, die es nur auf Werbung oder das Sammeln persönlicher Daten abgesehen werden, sind ausgeschlossen.
Kindersuchmaschinen
Kindersuchmaschinen unterliegen einer redaktionellen Betreuung. Experten bewerten Inhalte anhand ihrer Altersempfehlung, Authentizität und Faktenbasis. Stellt sich ein Angebot als kindgerecht heraus, wird es in die sogenannte Whitelist aufgenommen. Nur was auf der Whitelist steht, wird in der Kindersuchmaschine als Treffer ausgespielt.
Informationsseiten für Kinder sind die Webseiten, auf die von der Kindersuchmaschine aus weitergeleitet wird. Es handelt sich um Portale, deren Beiträge bestimmte Themen altersgerecht erklären. Sie wurden entweder von Erwachsenen oder ebenfalls von Kindern verfasst. Auch in einem Wissensportal oder Wiki bewegen sich Kinder in einem sicheren Raum, der überwacht, moderiert und regelmäßig geprüft wird.
Kindersuchmaschinen Liste: Die besten Alternativen zu Google und Wikipedia
fragFINN
fragFINN ist eine Suchmaschine für Kinder zwischen sechs und zwölf Jahren. Wer eine „Frage an Finn“ eingibt, erhält einen Link zu Seiten, die diese Frage beantworten können. Zudem bietet fragFINN Direktlinks zu altersgerechten Nachrichtenseiten, Spiele-Webseiten und moderierten, sicheren Kinderchats.
Das Portal schule.fragfinn.de bietet Lehrern die Möglichkeit, die Suchmaschine auch in ihrem Unterricht einzusetzen. Die Kinder können hier frei recherchieren, Freizeitangebote sind zur Förderung der Konzentration ausgeblendet.
Blinde Kuh
Die Blinde Kuh ist das älteste Angebot in der Kindersuchmaschinen Liste. Seit vielen Jahren bietet sie Kindern von acht bis zwölf Jahren ein umfassendes Angebot an geeigneten Informationsseiten und Surftipps. Viele davon können auch in türkischer Sprache abgerufen werden.
Die Blinde Kuh enthält zusätzlich Spielesammlungen und Internet-Sicherheitstipps für Kinder und ihre Eltern. Der kreative Mitmachbereich ermöglicht es Kindern, eigene Geschichten und Reportagen zu schreiben und die Inhalte anderer Kinder zu lesen.
Helles Köpfchen
Helles Köpfchen ist sowohl eine Kindersuchmaschine als auch eine Informationsseite. Kinder und Teenager von acht bis sechzehn Jahren werden hier mit aktuellen Informationen und Hintergrundwissen versorgt. Die Webseite unterscheidet dafür zwischen den Kategorien "Wissen", "Reportage" und "Spiel und Spaß".
Ein wichtiger Bestandteil der Webseite ist die betreute Online-Community. Hier können Kinder ähnlich wie bei der Blinden Kuh ihre eigens recherchierten Reportagen veröffentlichen.
Klexikon
Das Klexikon (Kinder-Lexikon) ist ein Wissensportal. Es stellt somit keine Links, sondern eigene Artikel zu verschiedenen Themen bereit, die Kinder interessieren. Alle Beiträge sind in ihrer Formulierung und Länge für Kinder zwischen sechs und zwölf Jahren aufbereitet.
Mit der "Wunschliste" bietet auch das Klexikon eine Mitmachmöglichkeit. Kinder können hier Vorschläge für Themen einreichen, über die sie etwas lesen möchten. Kinder ab zehn Jahren dürfen auch selbst Artikel schreiben.
Grundschulwiki
Das Grundschulwiki ist ein Lexikon von Grundschülern für Grundschüler. Es ähnelt Wikipedia, wird aber von Kindern verfasst. Sie können durch Texte und selbstgezeichnete Bilder ihr Wissen an andere Kinder weitergeben und sich im selben Zuge zu bisher unbekannten Themen belesen.
Ähnlich wie bei Wikipedia sind die veröffentlichten Inhalte nicht immer vollständig korrekt. Dies sollte dich jedoch nicht davon abhalten, dein Kind im Grundschulwiki surfen zu lassen. Es kann so lernen, Informationen doppelt zu prüfen und nicht alles für bare Münze zu nehmen, was es im Netz findet.
Weitere empfehlenswerte Informationsseiten auf der Kindersuchmaschinen Liste
Neben der Kindersuchmaschinen Liste sind einige weitere geeignete Informationsseiten für Kinder beispielsweise:
die Webseiten der Fernsehsendungen ZDF logo und Wissen macht Ah!,
Physik für Kids, eine Sammlung von Wissen und kindgerechten Experimenten für Kinder ab zehn Jahren,
die "Kinderzeitmaschine" mit kurzen Animationen, Texten und Spielen zu verschiedenen Zeitepochen,
Seitenstark.de, eine Sammlung verschiedener Links zu geprüften und kostenfreien Kinderseiten.
Der Übergang zu Google: Erwachseneninhalte ausblenden mit SafeSearch
Ist die Kindersuchmaschinen Liste nicht mehr altersgerecht und dein Kind möchte seine Medienkompetenz erweitern? Unterstütze es beim Umstieg auf Google, indem du einen Filter für ungeeignete Inhalte einrichtest. Dieser heißt bei Google "SafeSearch". Öffne die Sucheinstellungen von Google und setze im Reiter "SafeSearch-Filter" ein Häkchen bei "Anstößige Ergebnisse filtern". Klicke anschließend auf "Speichern".
Google nutzt nun die Kindersicherung und blendet für Kinder unangemessene Inhalte nicht als Treffer ein. Dazu zählen in erster Linie Gewaltdarstellungen und Nacktheit. Einen kompletten Schutz vor für Kinder unangemessenen Webseiten kann SafeSearch leider nicht gewährleisten. Und auch die sozialen Medien, die grundsätzlich nicht als "unangemessen" gelten, bieten verschiedene Risiken für jüngere Teenager.
Vor dem Übergang ins offene Internet ist es für Eltern empfehlenswert, einen Internet-Rechtsschutz abzuschließen. Die entsprechende Versicherung von SaferYou greift beispielsweise ein, wenn persönliche Daten in die falschen Hände geraten oder dein Kind Opfer von Belästigung oder Mobbing im Internet wird. Sie bietet dann zahlreiche Unterstützungsmöglichkeiten bei der psychologischen Verarbeitung, dem Löschen geposteter Inhalte oder dem Erstatten einer Strafanzeige.
"Jugendschutz-Programme können Eltern helfen, sie aber nicht ersetzen."
Quelle: Stephan Dreyer, Hamburger Jugendschutz-Experte
Sicher surfen: Zusatz-Tipps zur Kindersuchmaschinen Liste
Um einen gesunden Medienkonsum zu fördern, kannst du anfangs gemeinsam mit deinem Kind recherchieren. Hilf ihm, passende Suchbegriffe auszuwählen und erkläre, wie Lesezeichen angelegt werden. Versuche außerdem, ein Vorbild zu sein: Nutze auch deine eigenen Geräte verantwortungsvoll und zeige, dass bestimmte Zeiten wie das Essen nicht nur für das Kind, sondern auch für dich medienfrei sind.
Die Suchmaschinen und Informationsseiten, die dein Kind am liebsten nutzt, kannst du als Startseite einstellen oder als Favoriten markieren. Auch die voreingestellte Suchmaschine, die sich aktiviert, wenn ein Suchbegriff in die URL-Leiste eingegeben wird, solltest du gegen eine Kindersuchmaschine austauschen. Auf diese Weise erleichterst du nicht nur das Auffinden von Informationen. Du verhinderst auch, dass dein Kind durch Tippfehler eine falsche Webseite aufruft und möglicherweise unangemessene Inhalte sieht.
FAQ
Warum sollten Kinder auf eigenen Informationsseiten surfen?
Kindersuchmaschinen bieten eine Liste von Informations-Angeboten, die altersgerecht aufbereitet sind und das Kind nicht überfordern oder verunsichern. Es handelt sich ausschließlich um kostenfreie, redaktionell betreute und ungefährliche Treffer..
Welche Webseiten stehen auf der Kindersuchmaschinen Liste?
Für jüngere Kinder unter zwölf Jahren eignen sich "fragFINN" und "Blinde Kuh". Kinder und Teenager zwischen acht und 16 Jahren können "Helles Köpfchen" bevorzugen.
Welche Informationsseiten eignen sich für Kinder?
Jüngere Kinder profitieren von den Wikis "Klexikon" und "Grundschulwiki". Zusätzlich gibt es viele themenspezifische Webseiten wie die "Kinderzeitmaschine" und "Physik für Kids".
Kann mein Kind auch mit Google sicher surfen?
Google bietet mit "SafeSearch" einen Filter für gewalttätige und sexuelle Inhalte. Dieser stellt jedoch nicht sicher, dass das Kind nicht auch andere, nicht altersgerecht aufbereitete Inhalte findet.
Wie kann ich mein Kind beim sicheren Surfen unterstützen?
Surfe zunächst gemeinsam mit deinem Kind, erkläre wichtige Funktionsweisen und sei selbst ein Vorbild. Stimme außerdem die Startseite und die voreingestellte Suchmaschine des Browsers auf das Alter und die Vorlieben deines Kindes ab.