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Was sind In-App-Käufe und Lootboxen? Sind sie bei Kindern rechtswirksam?

Super Mario ist Vergangenheit: Minecraft, Genshin Impact und Roblox dominieren heute die Spiele-Charts von Kindern und Jugendlichen. Dabei bieten viele Apps die Möglichkeit zu In-App-Käufen. Besonders bei den sogenannten Lootboxen fällt Teenagern die Zurückhaltung schwer. Doch gerade sie stellen eine Gefahr dar, von denen Eltern ihre Kinder lieber fernhalten sollten.

In-App-Käufe und Lootboxen: Das Wichtigste im Überblick

  • Bei einem In-App-Kauf tätigst du innerhalb einer kostenfreien oder bereits gekauften App einen erneuten Kauf. Eine Form dessen ist die Lootbox, eine Art virtuelle Schatzkiste.

  • Lootboxen sind gefährlich für Kinder, weil sie das unfaire Glücksspielprinzip nicht einschätzen können und schnell den Überblick verlieren.

  • Kinder unter sieben Jahren dürfen keine Online-Käufe tätigen. Ältere Kinder benötigen für einen rechtswirksamen Kauf die Zustimmung ihrer Eltern.

Was sind In-App-Käufe und Lootboxen?


Manchmal werden In-App-Käufe mit einer virtuellen Währung bezahlt, die du vorher für Echtgeld erhalten hast. In anderen Fällen bezahlst du direkt in Euro. Das kann über verschiedene Zahlungsmethoden geschehen. iOS-Geräte nutzen das iTunes-Guthaben. Mit Android kannst du beispielsweise über deine Handyrechnung, deine Kreditkarte oder externe Dienstleister wie PayPal und Klarna zahlen.


Eine besondere Art des In-App-Kaufs sind Lootboxen. So werden virtuelle Schatzkisten oder Überraschungsboxen bezeichnet, die du innerhalb von Spielen erstehen kannst. Der Inhalt wird durch einen Zufallsgenerator bestimmt und ist vor dem Kauf unbekannt. Häufig enthalten Lootboxen Waffen, Kleidung, Zusatzleben oder andere hilfreiche Gewinne. Nachdem sie lange Zeit besonders in kostenlosen Spiele-Apps vertreten waren, rüsten sich mittlerweile auch immer mehr Hersteller von kostenpflichtigen Konsolenspielen mit Lootboxen.

Das macht Lootboxen gefährlich für Kinder

Das macht Lootboxen gefährlich für Kinder <br> Lootboxen verfügen über klare glücksspielähnliche Elemente. Es wird Geld investiert, ohne dass vorher klar ist, ob ein Gewinn entstehen wird. In einigen Fällen enthalten sie Gegenstände mit Mehrwert, in anderen bringt der Inhalt kaum einen Nutzen. Manche Spiele nutzen hinterlistige Algorithmen, die dafür sorgen, dass die ersten gekauften Lootboxen viele sinnvolle Gewinne enthalten. In der Folge wird dies immer seltener, was Spieler zu häufigeren Käufen verleiten kann. Trotzdem gelten Lootboxen nicht als Glücksspiel.

Identitätsdiebstahl

Bei einem Identitätsdiebstahl nutzen Cyberkriminelle persönliche Daten wie den Namen und die Bankdaten, um ihre Identität zu verfälschen. Sie führen beispielsweise im Namen und mit den Zahlungsmitteln Anderer bestimmte Online-Aktivitäten wie Einkäufe durch.

Für Kinder ist das Prinzip einer Lootbox schwer zu durchschauen. Das Angebot klingt zunächst verlockend. Die virtuelle Währung verschleiert, wieviel Geld ausgegeben wird. Je mehr kleine Käufe ein Kind oder Jugendlicher tätigt, desto schneller geht der Überblick über die Summe verloren. Es ist möglich, dass junge Spieler in kurzer Zeit viel Geld ausgeben, ohne sich ihrer Verluste bewusst zu werden.

In-App-Käufe und insbesondere Lootboxen sind aus diesen Gründen nicht geeignet für Kinder und Jugendliche. Verbraucherschutzzentralen und Jugendschutzbeauftragte befürchten, dass sie auf diese Weise an Glücksspiel herangeführt werden. Als Erwachsene werden sie möglicherweise empfänglicher für Spielhallen oder Online-Casinos sein.

Kinder als Online-Einkäufer: Ist das rechtswirksam?


Kinder und Jugendliche sind nicht vollständig geschäftsfähig. Kauft ein Kind unter sieben Jahren etwas, ist dies generell nichts rechtsgültig. Ältere Kinder unterliegen in ihrem Kaufverhalten besonderen gesetzlichen Richtlinien. Sie benötigen entweder die vorherige oder nachträgliche Erlaubnis ihrer Eltern, um einen Vertrag abzuschließen.


Gibt es eine solche Erlaubnis nicht, kannst du als Elternteil nicht in die Zahlungspflicht genommen werden. Aber: Nicht nur die Worte "Ja, du darfst" zählen im rechtlichen Sinne als Genehmigung. Stattdessen wird es auch als Zustimmung gewertet, wenn du deinem Kind Taschengeld zur freien Verfügung überlässt und es hiermit einkauft. Deinem Kind die allgemeine Benutzung eines Geräts oder einer App zu erlauben, ist hingegen noch keine Erlaubnis.


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"Ich halte es für denkbar, dass Lootboxen gegen das Verbot von Kaufappellen an Kinder und Jugendliche verstoßen könnten."

Quelle: Dr. Wolfgang Kreißig, Präsident der Landesanstalt für Kommunikation Baden-Württemberg

Daggi zeigt mit beiden Händen nach rechts

So überwachst und verhinderst du In-App-Käufe


Zunächst solltest du dir von jedem Spiel, das dein Kind spielen möchte, selbst ein Bild machen. Dabei helfen pädagogische Einschätzungen von Experten, aber auch die Rezensionen im App-Store. In diesen kannst du häufig nachlesen, welche Erfahrungen andere Spieler mit In-App-Käufen gemacht haben.


Die ersten Spielrunden kannst du gemeinsam mit deinem Kind durchführen. Fallen dir Lootboxen oder andere Fallen auf, weise dein Kind darauf hin. Erkläre altersgerecht, warum dieses Angebot nicht harmlos ist und welche Konsequenzen haben es kann. Bitte darum, dass dein Kind keine Käufe allein abschließt und dich informiert, wenn es sich etwas wünscht.


Auf den Geräten, die jüngere Kinder nutzen, solltest du In-App-Käufe vollständig deaktivieren. So kannst du sichergehen, dass keine versehentlichen Klicke zu hohen Kosten führen. Ähnliche Jugendschutzeinstellungen gibt es auch auf Konsolen. Möchte ein älteres Kind oder ein Jugendlicher sein Taschengeld in einem Spiel ausgeben, begleite es beim ersten Kauf und lege für die Zukunft ein begrenztes Budget fest. Diese transparente, vertrauensvolle Handhabung ist bei Jugendlichen wirksamer als ein generelles Verbot.


Auf den meisten Geräten hast du die Möglichkeit, einen Passwortschutz oder eine andere Authentifizierungsmethode für In-App-Käufe einzurichten. Nutzt dein Kind dein Telefon, kann es so nicht allein einen Kauf tätigen. Auch die eigenen Geräte deiner Kinder kannst du mithilfe spezieller Familien-Apps schützen. Über Käufe, die die Kinder tätigen wollen, werden zunächst die Eltern informiert. Diese können zustimmen oder ablehnen.

FAQ

Was sind In-App-Käufe?

Was ist eine Lootbox?

Sind In-App-Käufe und Lootboxen gefährlich?

Ist ein In-App-Kauf durch ein Kind rechtsgültig?

Wie verhindere ich, dass mein Kind in einer App einen Kauf tätigt?

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