Videochats: Sind Zoom und Skype sicher?

Schon vor der Corona-Pandemie haben Jugendliche gern Videotelefonate mit ihren Freunden abgehalten. Der Lockdown hat den Videochat auch in die Geschäftswelt gebracht. Mittlerweile sind Videotelefonate in allen Lebensbereichen beinahe normal. Doch ist Skype sicher? Welche Risiken birgt Zoom? Und wie können sich Nutzer schützen? Die Antworten findest du in unserem Ratgeber.

Um andere Menschen in eine Videokonferenz einzuladen, kommen häufig Login-Links zum Einsatz. Diese werden per E-Mail oder Messenger verschickt. Besonders Ersteres ist jedoch ebenso unsicher wie einfach. Denn Mails sind nicht verschlüsselt, sodass Hacker sie problemlos abfangen und ebenfalls auf den Link klicken können. Sie nehmen dann heimlich an einem Videotelefonat teil, das überhaupt nicht für ihre Ohren bestimmt ist. Auf diese Weise kann es zu Industriespionage und Datendiebstählen kommen.

Neben den E-Mails sind auch einige Videochats selbst nicht verschlüsselt. Bemühen sich die Anbieter nicht ausreichend um diese Form des Datenschutzes, entstehen für Hacker optimale Sicherheitslücken. Sie können dann beispielsweise Dateien abgreifen, die während des Videochats verschickt werden. In beiden Fällen ist es erleichternd, einen Internet-Rechtsschutz abgeschlossen zu haben. Mit der Internet-Rechtsschutzversicherung von SaferYou kannst du dich im Falle von Identitätsdiebstahl oder beschädigten Daten auf Schadenersatz verlassen.

Zuletzt besteht auch bei Videochats die Gefahr von Phishing. Cyberkriminelle können Mails verschicken, die aussehen wie ein Einladungslink oder in einem Video-Meeting eine Datei teilen, wenn sie sich als rechtmäßiger Teilnehmer ausgeben. Diese Links oder Dateien sind mit Schadsoftware infiziert, die dein Gerät kompromittieren.

Zoom hatte einst mit großer Kritik an seinen Datenschutzstandards zu kämpfen. Auf diese Hinweise hat der Anbieter inzwischen reagiert. Mithilfe von Ende-zu-Ende-Verschlüsselung und AES-256 sind die Videochats und Datenübertragungen abgesichert. Durch einen Passwortschutz und andere Funktionen können keine Unbekannten in den Chat eindringen.

Auch die Videochats bei Skype sind mit AES verschlüsselt, die Textnachrichten mithilfe von TLS. Ähnliche Schutzfunktionen wie bei Zoom fehlen hier jedoch. Deshalb ist Skype so sicher, wie die Nutzer es gestalten: Mit den richtigen Privatsphäre-Einstellungen kannst du einen mittelmäßigen Schutz schaffen, der Zoom jedoch nicht das Wasser reicht.

Bedenke zunächst, dass dein Skype-Profil möglicherweise öffentlich sichtbar ist. Du kannst in den Einstellungen Beschränkungen vornehmen und beispielsweise dein Profilbild nur deinen Kontakten anzeigen lassen. Angaben wie deine Anschrift, deine Telefonnummer und deine E-Mail-Adresse sollten niemals öffentlich sichtbar sein, um Skype sicher nutzen zu können.

Du kannst Fremde aus deinem Skype-Erlebnis ausschließen, indem du bestimmte Privatsphäre-Einstellungen aktivierst. Gestalte Skype sicher und privat, indem du einstellst, dass dich nur deine Kontakte anrufen dürfen. Dein Profil sollte Fremden außerdem nicht in den Kontaktvorschlägen angezeigt werden.

Auf E-Mails, in denen Skype dich angeblich über neue Updates informieren möchte, solltest du nicht reagieren. Für solche Informationen nutzt Skype Pop-Up-Fenster, die Mails sind somit immer gefälscht und stammen von Kriminellen. Dasselbe gilt für Mails, die dich auffordern, persönliche Daten einzugeben. Skype versendet keine solchen Nachrichten.

Stelle die Einladungslinks zu Zoom-Meetings niemals auf öffentlichen Plattformen wie beispielsweise Twitter bereit. Dasselbe gilt logischerweise für das Passwort, mit dem du jeden Videochat schützen solltest. Überlege dir einen komplexen Code, den du deinen Chatpartnern über einen verschlüsselten Messenger oder bestenfalls im realen Leben mitteilst.

Nutze unbedingt die Zoom-Funktion des Warteraums. In diesen Raum gelangt jeder neue Benutzer, der dem Einladungslink folgt. Du kannst als Gastgeber entscheiden, ob du ihn dem Videotelefonat hinzufügst oder ablehnst. Auf diese Weise können ungebetene Gäste sich nicht einfach einklinken. Greife auch auf die folgenden Maßnahmen zurück:

• Erlaube anderen Teilnehmern nicht, dem Chat beizutreten, bevor du es getan hast.

• Lasse Zoom einen Ton abspielen, sobald ein neuer Teilnehmer beitritt, um unerwartete Gäste zu bemerken.

• Sperre deinen Videochat, sobald alle erwünschten Teilnehmer beigetreten sind.

Im Allgemeinen solltest du auf Kontaktanfragen und Videoanrufe von fremden Menschen nicht reagieren. Das gilt auch für zugesandte Links oder Dateien. Auch, wenn du ohne Vorwarnung eine Chat-Anfrage von einer Person erhältst, die behauptet, ein Angehöriger zu sein, solltest du dies prüfen. Frage die betreffende Person über einen anderen Dienst, ob sie tatsächlich einen neuen Skype- oder Zoom-Account angelegt hat oder ob es sich um ein Fake handelt.

Sowohl dein Videochat-Programm als auch dein Betriebssystem solltest du regelmäßig aktualisieren. So schließt du mögliche Sicherheitslücken, die Cyberkriminelle zu ihrem Vorteil nutzen könnten. Installiere außerdem ein Antiviren-Programm auf deinem Gerät. Dieses prüft Dateien, die du während eines Video-Meetings bekommst, sofort auf schädliche Inhalte.

Sorge dafür, dass dein Account privat bleibt, indem du ihn ebenso mit einem starken Passwort schützt wie den Videochat selbst. Andernfalls können Hacker in dein Konto eindringen und deine Kontakte mit Täuschungsmanövern zur Weitergabe ihrer Daten bringen.

Vertrauliche Informationen gehören nicht in ein Videotelefonat. Hierzu zählt auch deine Wohnung. Achte darauf, was im Hintergrund deines Videochats zu sehen ist. Räume private Gegenstände und vor allem Unterlagen weg. Cyberkriminelle haben sehr gute Vergrößerungswerkzeuge und könnten so alles Mögliche über dich erfahren.

Im Grunde ist Skype sicher, aber Zoom und auch einige andere Anbieter sind noch besser geschützt. Ein Beispiel hierfür ist Microsoft "Teams". Hier sind deine Daten nicht nur während des Videochats, sondern auch im Ruhezustand verschlüsselt. Du kannst den Videochat auf vielfältige Arten moderieren und den Teilnehmern Berechtigungen zuteilen oder wegnehmen.

Hohe Sicherheitsstandards setzt auch "Webex" von Cisco um. Hier gelten Zero-Trust-Standards. Jeder Teilnehmer muss sich authentifizieren, bevor er einem Chat beitreten kann, dazu kommen benutzerdefinierte Sicherheits-Features. Die dauerhafte Verschlüsselung der Daten, wie sie auch Teams anwendet, ist für Webex ebenfalls selbstverständlich.