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Ist Snapchat kindersicher? So richtest du Snapchat sicher ein (Kindersicherung einstellen)

Neben TikTok und Instagram ist Snapchat eines der beliebtesten sozialen Netzwerke bei Jugendlichen zwischen 13 und 18 Jahren. Hier unterhalten sie sich mit Freunden, teilen Einblicke in ihre Freizeit und drücken sich kreativ aus. Doch ist Snapchat kindersicher - und falls nein, wie können Eltern ihre Kinder schützen? Alles dazu erfährst du in unserem Ratgeber.

Ist Snapchat kindersicher? Das Wichtigste im Überblick:

  • Kinder ab 13 Jahren dürfen Snapchat mit Erlaubnis ihrer Eltern nutzen.

  • Aufgrund der Gefahr von Cybermobbing, der Standortanzeige und dem Einfluss auf das Selbstwertgefühl ist Snapchat nicht kindersicher.

  • Bestimmte Privatsphäre-Einstellungen in der App und eine umfassende Aufklärung können Snapchat kindersicher gestalten.

Snapchat im Check: Was macht mein Kind in der App?

Snapchat ist ein Messenger-Dienst, in dem Benutzer Fotos und kurze Videos aufnehmen können. Diese sogenannten „Snaps“ werden mit Texten, Zeichnungen oder Emojis versehen und an Freunde verschickt. Die Nachrichten verschwinden wieder, wenn der Empfänger sie angesehen hat oder nach einem festgelegten Zeitlimit. Neben den klassischen Snaps können Benutzer über Snapchat auch normale Textnachrichten verschicken, telefonieren, Spiele spielen und mit einer künstlichen Intelligenz chatten.

"Snapchat-Ästhetik"

Für Snaps gibt es so vielfältige Gestaltungsmöglichkeiten, dass sich der Begriff einer eigenen „Snapchat-Ästhetik“ etabliert hat. Die zahlreichen Filter, Linsen und Verschönerungsmöglichkeiten sind besonders für Kinder und Jugendliche interessant, die viel Fantasie und Freude am kreativen Ausdruck haben.

Ab welchem Alter dürfen Jugendliche Snapchat nutzen?

Snapchat erlaubt Anmeldungen von Kindern und Jugendlichen, die mindestens 13 Jahre alt sind. Wer unter 16 Jahre alt ist, braucht dennoch die Erlaubnis der Eltern. Denn Snapchat verarbeitet die Daten seiner Nutzer und unterliegt somit den Vorgaben der Datenschutzgrundverordnung (DSGVO). Um etwas im sogenannten „Snapchat Spotlight“ posten zu dürfen, müssen Jugendliche ebenfalls mindestens 16 Jahre alt sein. Manche Funktionen von Snapchat erfordern sogar ein Mindestalter von 18 Jahren. Dazu zählen beispielsweise In-App-Käufe oder das Anzeigen von Personen, die nicht zur eigenen Kontaktliste gehören.

Ist Snapchat kindersicher?


Snapchat gibt sich Mühe, die Internet-Erfahrung für Jugendliche sicher zu gestalten. So entfernt der Anbieter nicht jugendfreie Beiträge aus den öffentlichen Sektionen. Wer sich mehrfach unangemessen verhält, kann zum Schutz der Kinder eine Kontosperre erhalten. Erkennt Snapchat, dass eine Person mit einem Jugendlichen Kontakt aufnehmen möchte, die keine gemeinsamen Freunde besitzt, warnt die App den Teenager automatisch.

Dennoch bietet Snapchat einige Funktion, die von Jugendlichen schwer eingeschätzt werden können, sie verunsichern oder gefährden könnten. Dazu zählen beispielsweise die folgenden:

  • Jugendliche können Geosticker verwenden, also Emojis, die den Aufnahmeort eines Snaps anzeigen. Das bietet ein hohes Datenschutzrisiko. Zudem gibt es eine Live-Standortverfolgung, mit denen Kontakte durchgängig sehen können, wo sich dein Kind gerade aufhält.


  • Snapchat bewertet die Gesprächshäufigkeit mit Kontakten. Es zeigt deinem Kind beispielsweise offensiv an, wenn es einer Person häufig Snaps schickt, aber keine zurückbekommt. Das kann Kinder verletzen und unter Druck setzen. Umgekehrt bauen häufige Unterhaltungen die Anzeige einer Flamme auf, die erlischt, wenn das Kind innerhalb von 24 Stunden keinen neuen Snap sendet. Das birgt Suchtgefahr.

  • Das sogenannte Snapchat Spotlight ist eine Art öffentliche Bühne. Hier darf jeder User über 16 Jahre seine Inhalte präsentieren. Kinder können im Spotlight auf Snaps stoßen, die anstößig oder in anderer Form verstörend sind und die sie nicht verarbeiten können.

  • Auf Snapchat kann ein Kind auf viele Influencer stoßen, die den aktuellen Schönheitsidealen entsprechen. Es hat zudem durch Fotofilter die Möglichkeit, sein eigenes Aussehen zu verändern. Beides kann Schwierigkeiten mit dem eigenen Selbstwertgefühl hervorrufen und dafür sorgen, dass das Kind einem unrealistischen Ideal nacheifert.

  • Dass Nachrichten wieder verschwinden, sorgt dafür, dass Mobber und Groomer leichteres Spiel haben. Sie müssen sich keine Sorgen um Konsequenzen machen, da ihre beleidigenden oder anstößigen Nachrichten bald nicht mehr zu sehen sind. Im Gegenzug kann das Verschwinden der Nachrichten auch die Jugendlichen selbst motivieren, ein freizügiges Bild zu verschicken - von dem Empfänger jedoch einen Screenshot machen können.

Groomer

Ein Groomer ist eine Person, die Kontakt mit Minderjährigen aufnimmt und dabei sexuelle Absichten hegt. Im Internet geben sich diese Menschen beispielsweise als verständnisvolle Freunde aus, fordern später jedoch freizügige Bilder oder Handlungen..

Aufgrund solcher Risiken empfinden viele Experten, dass Snapchat nicht kindersicher ist. Leider gibt es besonders vor Mobbing und Cyber Grooming nie einen hundertprozentigen Schutz im Internet. Eine Möglichkeit zur Absicherung bietet aber eine Internet-Rechtsschutzversicherung wie SaferYou. Im Falle eines Falles helfen wir beispielsweise, rufschädigende Inhalte zu löschen, die über dein Kind gepostet wurden, bieten Unterlassungs-Rechtsschutz im Fall von Cyber-Mobbing und telefonische psychologische Unterstützung.

Allgemeine Einstellungen: So machst du Snapchat kindersicher


Obwohl die App nicht von Beginn an geschützt daherkommt, kannst du Snapchat kindersicher einrichten. Dafür bietet die App beispielsweise das „Family Center“. Dieses Tool gibt dir die Möglichkeit, dein Handy mit dem deines Kindes zu verknüpfen. Du siehst dann eine Übersicht der Snapchat-Kontakte deines Kindes, nicht jedoch die Chats selbst, und kannst seine Aktivitäten besser überwachen:

  • Mit dem Family Center ist es dir beispielsweise möglich, Kontakte zu melden, die deinem Kind unangemessene Nachrichten geschickt haben. Außerdem kannst du die „Einschränkung sensibler Inhalte“ aktivieren. Das bedeutet, dass Snapchat sein Möglichstes tun wird, um deinem Kind im Spotlight keine problematischen Inhalte anzuzeigen.

  • Auch in den Einstellungen von Snapchat kannst du für mehr Sicherheit sorgen. Im Abschnitt „Datenschutzeinstellungen“ findest du den Punkt „Kontaktiere mich“. Wählst du hier „Freunde“ aus, können keine Fremden mehr Kontakt zu deinem Kind aufnehmen. Unter „Mein Konto > Handynummer" hingegen kannst du festlegen, dass dein Teenager von Anderen nicht über seine Telefonnummer gefunden werden kann.

  • Schalte in den Einstellungen außerdem die sogenannte Snap Map aus. Sie zeigt an, wo sich Personen aus dem eigenen Freundeskreis gerade aufhalten. In den Einstellungen klickst du dazu auf „Meinen Standort anzeigen > Geistmodus“ und aktivierst diesen. Nun können die Kontakte deines Kindes seinen Standort nicht mehr abrufen.


  • Zuletzt empfiehlt es sich, die Benachrichtigungen von Snapchat auszuschalten. Dann hält die App dein Kind nicht mehr konstant über neue Nachrichten oder neu veröffentlichte Filter auf dem Laufenden. So reduzierst du das Suchtpotenzial, verhinderst, dass dein Kind ständig glaubt, etwas zu verpassen, und sorgst für mehr Verankerung in der Realität.

"Es ist wichtig, dass Eltern Kindern immer die Sicherheit geben, offen und urteilsfrei über das zu sprechen, was sie sehen. Das macht es den Kindern leichter, zu ihnen zu kommen und über beunruhigende Inhalte zu sprechen."

Quelle: Ben Kendal vom RND und Laura Kankaala von F-Secure

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Empfehlung: Kinder und Jugendliche aktiv einbeziehen

Die Nutzung von Snapchat oder anderen Medien zu verbieten ist leider nicht zielführend. Wenn dein Teenager das Verbot umgeht und sich trotzdem anmeldet, macht er dieselben Erfahrungen, jedoch unkontrolliert und ohne Hilfe. Schaffe daher ein Vertrauensverhältnis, in dem dein Kind weiß, dass es sich jederzeit an dich wenden darf. Am besten kannst du Snapchat kindersicher gestalten, indem du dein Kind über seine Sicherheit aufklärst.

Lege das Snapchat-Profil gemeinsam mit deinem Kind an und kläre es währenddessen über Gefahren und Möglichkeiten auf. Sprecht darüber, wie der Teenager sich online präsentieren möchte (beispielsweise in Bezug auf Username und Profilbild). Erläutere, welche Daten persönlich sind und nicht ins Netz gelangen dürfen, und dass nur reell bekannte Freunde in die Kontaktliste aufgenommen werden sollen. Die ersten Snaps könnt ihr gemeinsam aufnehmen, sodass du deinem Kind beibringen kannst, welche Videos sicher sind und welche nicht.

FAQ

Was ist Snapchat?

Für welches Alter ist Snapchat geeignet?

Welche Risiken bietet Snapchat?

Ist Snapchat kindersicher, wenn ich es herunterlade?

Wie gestalte ich Snapchat kindersicher?

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