Datenschutz im Internet: So gehst du mit persönlichen Daten im Netz richtig um
Das Internet ist ein öffentlicher Raum und vergisst nicht. Deshalb solltest du wissen, wie Kriminelle deine persönlichen Daten ausnutzen können und wie du dich davor schützen kannst. Auch wenn das Thema Datenschutz im Internet oft belächelt wird, ist es dennoch wichtig. Mit einigen Tipps kannst du das Risiko krimineller Machenschaften verringern und dich so gut wie möglich schützen. Darüber hinaus sind die Betreiber von Webseiten selbst verpflichtet, in gewissen Maßen für Datenschutz zu sorgen.
Datenschutz im Internet: Das Wichtigste im Überblick
Mangelnder Datenschutz birgt Gefahren wie finanzielle Verluste, Stalking oder Mobbing.
Betreiber von Webseiten führen selbst Vorkehrungen zum Datenschutz im Internet durch.
Möglichkeiten sind Datensparsamkeit, Browsereinstellungen, Nutzung alternativer Suchmaschinen, verschlüsselte Verbindungen oder Privatsphäre-Einstellungen.
Gefahren durch Daten im Internet
Du kannst auf verschiedene Weise Opfer vom Missbrauch deiner personenbezogenen Daten im Internet werden. Kriminelle können bestimmte Informationen nutzen, um sich einen finanziellen Vorteil zu verschaffen. Dies ist zum Beispiel bei einem Identitätsdiebstahl der Fall, bei dem die Täter mit deinen Daten deine Identität nachbilden und damit Verträge abschließen. Denkbar ist auch, dass deine Passwörter zu Accounts in fremde Hände gelangen, was den Tätern im schlimmsten Fall den Zugriff auf deine Bankkonten ermöglicht.
Enthalten deine persönlichen Daten private Informationen von dir, die auf keinen Fall an die Öffentlichkeit gelangen sollten, ist auch eine Erpressung denkbar. Auf der anderen Seite können Kriminelle persönliche Daten für Stalking oder Mobbing verwenden, was zwar keine finanziellen Folgen hat, aber für dich als Opfer schwerwiegende körperliche Konsequenzen haben kann, weshalb Datenschutz im Internet ein wichtiges Thema ist.
Datenschutz durch Webseitenbetreiber
Betreiber von Webseiten sind bereits ohne dein Zutun zum Schutz deiner Daten verpflichtet. Sie dürfen nicht beliebig viele Informationen sammeln, sondern müssen sich dabei an Vorgaben halten. Darüber hinaus gehen Webseitenbetreiber häufig freiwillig einen Schritt weiter, um die Kundenzufriedenheit zu erhöhen oder ein besseres Ranking bei Suchmaschinen zu erreichen. Folgende Möglichkeiten werden von den Unternehmen genutzt:
Verschlüsselung der Webseite: Mit einem SSL-Zertifikat versehene Webseiten sind besonders sicher. Kriminelle Dritte können hier nicht auf die Daten zugreifen. Als Nutzer erkennst du sichere Webseiten am "https" in der URL und einem Vorhängeschlosssymbol.
Cookie-Banner anzeigen: Nutzer von Webseiten müssen der Speicherung von Daten zustimmen. Deshalb wird bei jedem Besuch eines neuen Nutzers die Frage nach der Speicherung von Cookies gestellt. Verweigerst du die Zustimmung, muss der Betreiber dir den Zugriff im Übrigen dennoch erlauben.
Hinweis zu Social-Media-Plug-Ins: Werden Inhalte von Social-Media-Plattformen oder Video-Plattformen in eine Webseite eingebunden, sammeln diese Drittanbieter Daten der Nutzer. Die Betreiber der Webseiten müssen dich in der Datenschutzerklärung darauf hinweisen.
Kontaktformulare anpassen: Laut Datenschutzgrundverordnung (DSGVO) dürfen Webseitenbetreiber nur notwendige und zweckgebundene personenbezogene Daten speichern und diese für einen vorher festgelegten Zeitraum aufbewahren. Das Kontaktformular muss hinsichtlich dieser Regeln reduziert werden.
Datenschutzgrundverordnung (DSGVO)
Die Datenschutzgrundverordnung ist eine von der Europäischen Union erlassene Verordnung, die den Umgang mit personenbezogenen Daten regelt. Sie soll die persönlichen Daten der Bürgerinnen und Bürger in einem europaweit geltenden Recht schützen. Während Privatpersonen den Schutz ihrer Daten genießen, werden Unternehmen eingeschränkt und müssen bestimmte Pflichten erfüllen, da ihnen andernfalls Bußgelder drohen.
Datenschutz im Internet
Du hast die Möglichkeit, durch dein eigenes Verhalten den Datenschutz im Internet zu verbessern und damit das Risiko eines finanziellen oder persönlichen Nachteils zu verringern. Die Methoden sind zwar mit etwas Aufwand verbunden, lassen sich aber gut in den Alltag integrieren. Falls deine Daten bereits in die Hände von Kriminellen geraten sind, ist es wichtig, dass du im Besitz einer Internet-Rechtsschutzversicherung bist. SaferYou hilft dir in dieser schwierigen Situation unkompliziert weiter. So kannst du kannst auf den Rechtsbeistand erfahrener Anwälte zählen und bekommst im Falle eines Vermögensschadens deinen Verlust ersetzt.
Datensparsamkeit: Die eigene Zurückhaltung bei der Veröffentlichung von Daten ist bereits die wirksamste Methode zum Datenschutz im Internet. Wo keine Informationen vorhanden sind, können auch keine über dich gesammelt oder von dir gestohlen werden. Sparsamkeit sollte vor allem bei Fotos und Adressangaben gelten. Überall dort, wo deine Daten nicht benötigt werden, solltest du sie weglassen.
Nutzung verschiedener E-Mail-Adressen und Passwörter: Für deine verschiedenen Accounts solltest du dich mit unterschiedlichen Mailadressen anmelden, damit Kriminelle im Falle eines Verlusts keine Verbindung über die Logindaten herstellen können. Außerdem solltest du niemals dasselbe Passwort für verschiedene Accounts verwenden und diese Kennwörter immer so sicher wie möglich gestalten, was sich durch Großbuchstaben, Sonderzeichen und Zahlen erreichen lässt.
Datenschutzbestimmungen lesen: Die Cookie-Abfragen beim Aufrufen von Webseiten mögen dich nerven, aber damit stimmst du meist auch allen Datenschutzrichtlinien der Webseitenbetreiber zu. Gerade wenn du persönliche Daten auf den jeweiligen Seiten hinterlassen willst, solltest du dir die Mühe machen, die Richtlinien zu lesen. Nur so erfährst du, was mit deinen persönlichen Daten geschieht und kannst dann bewusst zustimmen oder ablehnen.
"Datenschützer können keine Daten schützen, sie können allenfalls kontrollieren, ob Daten hinreichend geschützt werden."
Quelle: Joachim Gauck, Bundespräsident a.D.
Privatsphäre-Einstellungen anpassen: Social Media-Plattformen sind oft die größten Datensammler. Glücklicherweise bieten diese einige Möglichkeiten zur Einstellung der Privatsphäre, die du unbedingt nutzen solltest. Bei Facebook hast du zum Beispiel die Möglichkeit, deine Beiträge nur von ganz bestimmten Personen lesen zu lassen, denen du vertraust.
Auf verschlüsselte Kommunikation achten: Unverschlüsselte Kommunikation kann ohne großen Aufwand von Fremden mitgelesen werden. Deshalb solltest du immer auf eine Verschlüsselung achten. Diese kannst du über ein Virtual Private Network (VPN) herstellen, das den Datenschutz im Internet gewährleistet. Ohne VPN solltest du zumindest bei der Eingabe deiner Anmeldedaten auf eine Verschlüsselung per SSL-Zertifikat achten.
Suchmaschinen wechseln: Damit einzelne Suchmaschinen im Laufe der Zeit nicht zu viele Informationen über dich sammeln, solltest du diese regelmäßig wechseln. Vor allem Google ist einer der größten Datensammler im Netz, weshalb du dich nach Möglichkeiten für Alternativen zum Marktführer umsehen solltest.
Browsereinstellungen nutzen: Die Browser selbst verfügen über Einstellungen, die den Datenschutz im Internet beeinflussen. So kannst du zum Beispiel festlegen, dass keine Chroniken über dein Surfverhalten erstellt werden. Außerdem solltest du Cookies regelmäßig löschen und unter Umständen im Inkognito-Modus surfen, bei dem der Browser beim Beenden alle gesammelten Daten, Passwörter und Cookies wieder löscht.
Virtual Private Network (VPN)
Mit einem Virtual Private Network kann eine geschützte Verbindung zwischen zwei Endpunkten aufgebaut werden. Die Daten des Internetnutzers gelangen verschlüsselt zum VPN und werden von dort mit einer anonymen IP an die besuchte Webseite weitergeleitet. Auf diese Weise verschleiern Internetnutzer ihre Identität und hinterlassen keine unbewussten Spuren im Netz.
FAQ
Birgt ein öffentliches WLAN Risiken für den Datenschutz im Internet?
Ja, denn ein öffentliches WLAN ist nicht durch Passwörter geschützt. Kriminelle können die Daten ohne großen Aufwand abfangen und umleiten oder zumindest zu ihrem eigenen Vorteil auslesen.
Welche persönlichen Daten sollte ich nie im Internet preisgeben?
Deine Sozialversicherungsnummer, die Nummer deiner Krankenkasse und idealerweise auch deine genaue Adresse und Telefonnummer gehören nicht ins Internet. Außerdem darfst du niemals die Zugangsdaten zu deinen Konten online teilen.
Muss ich bei meinem Smartphone auf Datenschutz achten?
Ja, wenn du mit deinem Smartphone im Internet surfst. In diesem Fall gelten die gleichen Regeln wie am PC. Du kannst zum Beispiel auch mit dem Smartphone ein VPN nutzen oder die Privatsphäre-Einstellungen deiner Apps anpassen.