Handy defekt: Welche Arten von Defekten es bei Handys gibt und wie du sie beheben kannst
Moderne Handys sind komplexe Geräte. Sie bestehen aus zahlreichen Einzelteilen und kleinen elektronischen Komponenten. Entsprechend viele Dinge können kaputt gehen. Ist das Handy defekt, wünschen sich die meisten Menschen schnelle Abhilfe. In einigen Fällen helfen Tricks und Hausmitteln - in anderen ist ein Fachmann unerlässlich.
Handy defekt: Das Wichtigste im Überblick
Ist das Handy defekt, sind meist das Display, der Akku oder bestimmte Zugänge wie Kopfhörer- oder Ladebuchse betroffen.
Gewährleistung und Garantie greifen nur in einem bestimmten Zeitraum oder unter bestimmten Bedingungen. Bei einer fehlgeschlagenen Reparatur kannst du die Garantie verlieren.
Aus diesem Grund ist es für jeden Handybesitzer empfehlenswert, eine Versicherung für sein Handy abzuschließen.
Handy-Defekt #1: Kratzer und Brüche am Display
Handydisplays bestehen aus empfindlichem Glas, das schnell zerkratzen oder gar brechen kann. Befindet sich in kleiner Riss in deinem Bildschirm, kannst du dir selbst mit "Hausmitteln" behelfen. Trage dafür eine dünne Schicht Zahnpasta mit einem leicht befeuchteten Mikrofasertuch auf dein Display auf. Poliere nun die betreffende Stelle. Doch Vorsicht: Es kann leicht Feuchtigkeit in das Handy eindringen, die für größere Schäden verantwortlich sein kann.
Ein komplett kaputtes Display präsentiert sich meist im Spinnennetz-Look: Von der Bruchstelle aus verbreiten sich lange Risse über den gesamten Bildschirm. Hier kommst du nicht umhin, das Display austauschen zu lassen. Den Austausch kannst du grundsätzlich auch selbst vornehmen. Aus Vorsichtsgründen raten wir hiervon allerdings ab (siehe unten: "Handy defekt: Reparieren, reparieren lassen - oder nichts von beidem?").
Handy-Defekt #2: Schäden am Akku
Einen kaputten Akku erkennst du daran, dass er sich schnell erhitzt und ebenso schnell entlädt. Hast du Probleme mit deinem Handyakku, solltest du zunächst prüfen, ob es sich um eine Tiefenentladung handelt. In diesem Fall ist der Akku beinahe völlig erschöpft.
Verbinde hierfür dein Smartphone mit einem Ladegerät und lade es im ausgeschalteten Zustand über Nacht auf. Hat dieser Trick nicht funktioniert, ist der Akku nicht tiefenentladen, sondern defekt. In diesem Fall muss er gegen einen neuen ausgetauscht werden.
Handy-Defekt #3: Der gefürchtete Wasserschaden
Zu einem Wasserschaden kommt es weitaus schneller als erwünscht. Mal fällt ein Glas Wasser um und überflutet das Telefon, ein andermal fällt das Handy in die Spüle oder die Toilette. In solchen Fällen sind schnelle Reaktionen gefragt. Kannst du den Akku entfernen, sollte dies dein erster Schritt sein. Im Anschluss entnimmst du die SIM-Karte und alle Speicherkarten.
Nimm nun ein trockenes Tuch und wische alle freiliegenden Stellen ab. Lege dein Handy nun in einen Gefrierbeutel mit rohem Reis, verschließe den Beutel und lasse das Telefon mehrere Tage trocknen. Der Reis saugt die Flüssigkeit auf.
Vor Ende der Trocknungszeit solltest du dein Handy unter keinen Umständen einschalten. Tabu sind auch Trocknungsversuche mit einem Föhn oder gar im Backofen. Haben Abwischen und Reis nichts gebracht, muss das Gerät stattdessen ersetzt oder von einem Profi begutachtet werden.
Reis-Trick auch bei fest verbautem Akku
Bei manchen Modellen wie einem Samsung Galaxy oder einem iPhone ist der Akku fest verbaut. Du kannst trotzdem versuchen, den Reis-Trick anzuwenden. In einigen Fällen gelingt das Aufsaugen der Feuchtigkeit dennoch.
Kaputte Einzelteile wie Kopfhörer- und Ladebuchsen
Manchmal passen Ladegeräte oder Kopfhörer nicht mehr in die Buchse. Das ist oftmals der Fall, wenn die Kontakte verschmutzt oder verklebt sind. Auch abgebrochene und beschädigte Kontakte sind möglich. Sie entstehen meist, wenn du versuchst, ein falsches Ladegerät oder einen unpassenden Kopfhörer-Stecker gewaltsam in die Buchse zu schieben.
Versuche zunächst, die Buchse sanft zu reinigen. Schalte hierfür dein Telefon aus und puste in die Buchse oder reinige sie vorsichtig mit einer trockenen Zahnbürste. Helfen diese Tricks nicht, ist die Buchse möglicherweise kaputt und muss ausgetauscht werden.
Handy defekt: Reparieren, reparieren lassen - oder nichts von beidem?
Ein kaputtes Handy kannst du direkt beim Händler oder in einer Handywerkstatt reparieren lassen. Abhängig vom Defekt können die Kosten variieren:
- - Kaputtes Display: 100 bis 300 Euro
- - Austausch des Akkus: etwa 50 Euro
- - Reparatur nach Wasserschaden: bis zu 400 Euro
- - Kaputte Kopfhörer- oder Ladebuchse: etwa 50 Euro
Diese Kosten sind dir zu hoch? Damit bist du nicht allein. Eine forsa-Umfrage fand heraus, dass 47 Prozent der befragten Menschen, die in den letzten zwei Jahren einen Handy-Defekt festgestellt hatten, keine Reparatur beansprucht hatten. Das lag zumeist an den hohen Preisen einer Reparatur. Laut der Verbraucherzentrale lohnt sie sich meist nur bei Handys, die von vornherein sehr viel gekostet haben.
Die Reparatur selbst in die Hand zu nehmen ist leider auch nicht die optimale Lösung. Beachte, dass es sich bei deinem Handy um filigrane Technik handelt. Schon ein kleiner Fehler kann dafür sorgen, dass du mehr zerstörst als wiederherstellst. Außerdem kannst du die Garantie verlieren, wenn für den Hersteller oder Händler ersichtlich ist, dass du eigene Reparaturversuche unternommen hast.
Versicherungen sind verlässlicher als Garantie und Gewährleistung
Für eine Handyreparatur wenden sich die meisten Menschen zuerst an den Verkäufer. Dieser muss in den ersten sechs Monaten nach dem Kauf für Reparaturen oder einen Ersatz aufkommen. Diese Gewährleistungspflicht gilt nicht, wenn er beweisen kann, dass du für den Schaden verantwortlich bist.
Im Anschluss folgen weitere eineinhalb Jahre, in denen die Beweispflicht sich jedoch umkehrt: Damit der Händler dein Telefon repariert, musst du beweisen, dass du nicht schuld bist. Kannst du das nicht, lohnt es sich, die Garantiebedingungen des Herstellers durchzulesen. Treffen sie auf deinen Defekt zu, kann der Hersteller die Reparaturkosten tragen oder das Gerät ersetzen.
Garantie und Gewährleistung
Die Garantie räumt der Hersteller eines Produktes freiwillig ein. Die genauen Bedingungen kann er selbst bestimmen. Die Gewährleistung hingegen wird einem Verkäufer gesetzlich vorgeschrieben. Beim Händler kann es sich beispielsweise um Amazon oder MediaMarkt handeln, während der Hersteller zum Beispiel Apple oder Samsung ist.
Schwierig wird es, wenn die Gewährleistungsfrist abgelaufen ist und die Garantiebedingungen aber nicht greifen. Das gilt zum Beispiel für Sturz- und Bruchschäden. Ist dein Handy also heruntergefallen und seitdem defekt, bleibst du meist auf den Kosten sitzen. Eine Ausnahme besteht, wenn du eine Versicherung für dein Handy abgeschlossen hast. Sie übernimmt die Reparaturkosten oder ersetzt das Gerät - unabhängig von der Ursache des Schadens.
Im Premium-Tarif von SaferYou findest du einen Elektronik-Schutz für dein Handy und viele andere Geräte wie Notebooks und Spielekonsolen. Der Vorteil im Vergleich zu einer gewöhnlichen Handyversicherung: Zusätzlich zum Telefon ist auch dein Verhalten im Internet versichert. Du erhältst einen umfassenden Rechtsschutz in Fällen von Identitätsmissbrauch, Cybermobbing oder Streitigkeiten mit Online-Händlern.
"Vom Vertrag zurückzutreten, ist in der Regel erst möglich, wenn die Reparatur zweimal scheitert oder kein Ersatz verfügbar ist."
Quelle: Tatjana Halm, Rechtsexpertin der Verbraucherzentrale Bayern
FAQ
Was sind die häufigsten Defekte am Handy?
Schäden am Handy betreffen häufig das Display oder den Akku. Auch der altbekannte Wasserschaden und kaputte Kontakte in Kopfhörer- oder Ladebuchse sind möglich.
Welche Möglichkeiten habe ich, wenn mein Handy defekt ist?
Wenn dein Handy defekt ist, kannst du es selbst reparieren, reparieren lassen, Garantie oder Gewährleistung in Anspruch nehmen sowie Versicherungsleistungen beanspruchen.
Verliere ich Garantieansprüche, wenn ich mein Handy repariere?
Das kann vorkommen. Sieht der Händler oder Hersteller, dass du selbst Reparaturen vorgenommen hast, musst du später beweisen, dass für mögliche Schäden nicht deine Reparatur verantwortlich war.
Zahlt sich eine professionelle Reparatur aus, wenn das Handy defekt ist?
In vielen Fällen sind professionelle Reparaturen ähnlich teuer oder gar teurer als der Kauf eines neuen Telefons. Am finanziell rentabelsten ist eine Versicherung.
Wie hilft eine Versicherung, wenn mein Handy defekt ist?
Ist dein Handy defekt, übernimmt eine Versicherung die Reparaturkosten oder stellt einen Ersatz zur Verfügung. Die Ursache für den Defekt ist in der Regel egal.