YouTube: Welche Gefahren für Kinder bestehen?
Nicht nur Jugendliche bewegen sich gern auf der Videoplattform YouTube. Auch in der Grundschule und sogar bei Kleinkindern gewinnt das Netzwerk an Popularität. Es liegt nahe, dass sich Eltern fragen, ob YouTube Gefahren für Kinder birgt. Denn als soziales Netzwerk ist es ein Raum, in dem Kinder vor anderen Personen und auch vor sich selbst geschützt werden müssen.
Gefahren für Kinder bei YouTube: Das Wichtigste im Überblick
Kinder und Jugendliche sehen sich auf YouTube beispielsweise Videos zu Themen wie Gaming, Kosmetik, Schule und Musik an.
Da auch gewalttätige und sexuelle Inhalte hochgeladen werden können, birgt YouTube Gefahren für Kinder. Hinzu kommen unangemessene Werbung und das Risiko von Cybermobbing.
Noch besser als durch YouTube Kids oder den eingeschränkten Modus ist dein Kind durch umfassende Aufklärung geschützt.
Was schauen meine Kinder auf YouTube?
YouTube bedeutet übersetzt so viel wie "Du sendest". Unter diesem Leitspruch ermöglicht die Plattform seit 2005 jedem, der einen Account besitzt, das Hochladen von Videoinhalten. Andere Nutzer können die Videos bewerten und kommentieren. Dabei sind einige Personen zu echten Stars herangewachsen, die Jugendliche anhimmeln wie früher einen Rockstar.
Kleine Kinder können auf YouTube beispielsweise einzelne Folgen von Cartoons oder Videos mit Kinderliedern ansehen. Bei Kindern und Jugendlichen sind vor allem die folgenden Formate beliebt:
- In sogenannten Let's Plays sehen Jugendliche anderen Personen dabei zu, wie sie ein Videospiel spielen und kommentieren.
- Zahlreiche Videos informieren über neue Trends oder erklären, wie Jugendliche Make-Up benutzen und Outfits kombinieren können.
- Ein wichtiger Bestandteil von YouTube sind Musikvideos, Kinofilm-Trailer und Zusammenschnitte aus Fernsehserien.
- Auch Erklärvideos über Schulstoff und Hausaufgaben werden von Teenagern sehr gern angesehen.
Birgt YouTube Gefahren für Kinder?
Leider gibt es auf YouTube auch unzählige Inhalte, die für Kinder und Jugendliche unangemessen sind. Das können beispielsweise pornografische oder gewaltsame Szenen in Videospielen sein, aber auch "Tripberichte", also Erfahrungsberichte über den Drogenkonsum. Auch Nachrichten- und sogar Comedyvideos können für Kinder verstörend und angsteinflößend sein, wenn sie sich eigentlich an Erwachsene richten.
Auch in der Kommentarsektion von YouTube gibt es Gefahren für Kinder. Manche Nutzer drücken ihre Gefühle mit sehr extremen Worten aus, wenn ihnen ein Video oder dessen Ersteller nicht zusagt. Entsprechende Kommentare können Beleidigungen oder Drohungen enthalten, aber auch rassistische und sexistische Formulierungen.
Ein weiteres Problem ist das Thema Werbung: Sie wird häufig vom Videoproduzenten selbst ausgespielt. Kinder können aber noch nicht erkennen, ob es sich um eine persönliche Empfehlung ihres Vorbilds handelt oder um bezahlte Werbung. So wird Letztere schnell zur Kostenfalle.
Vorsicht Kostenfalle!
Einige Funktionen von YouTube sind kostenpflichtig. Wer bezahlt, kann beispielsweise Musik oder ganze Videos herunterladen. Diese Teile von YouTube sind Gefahren für Kinder, die den Wert von Geld noch nicht einschätzen können.
Zuletzt kommt es häufig vor, dass Kinder und Jugendliche ebenfalls ein YouTube-Star werden möchten. In solchen Fällen werden häufig leichtsinnig Inhalte hochgeladen, die dem Kind später peinlich oder unangenehm sind. Es kann zu Cybermobbing in der Schule kommen, aber auch zu sexueller Belästigung durch Erwachsene. Diese könnten unangemessene Kommentare schreiben, den Jugendlichen sogar zu sexuellen Handlungen auffordern oder die Videos für eigene Zwecke missbrauchen.
YouTube Kids versus YouTube: Gefahren für Kinder im Vergleich
Da auch YouTube die Gefahren für Kinder reduzieren möchte, hat die Plattform das Angebot "YouTube Kids" entwickelt. Mithilfe eines Filters sollen nur Inhalte angezeigt werden, die für Vor- und Grundschüler geeignet sind. Im Praxistest hat das leider nicht immer funktioniert. Denn in der Vergangenheit haben Personen gemeldet, dass Kinderserien, in die verstörende Szenen eingebaut wurden, den Filter überwinden konnten. Deshalb sollte auch YouTube Kids nur unter Aufsicht angesehen werden.
"Einen absoluten Schutz vor ungeeigneten Videos garantiert YouTube Kids auch nicht. Kein Algorithmus ersetzt die elterliche Aufmerksamkeit."
Quelle: Iren Schulz, Mediencoach
YouTube Kids bietet drei Filterstufen für unterschiedliche Altersgruppen von vier bis zwölf Jahren. Videos werden automatisch in eine Altersgruppe eingeordnet. Fehler sind hierbei durchaus möglich. Um mehr Kontrolle zu behalten, kannst du beispielsweise:
- einstellen, dass jeder Kanal und jedes Video von dir freigegeben werden muss, bevor es abgespielt werden darf,
- die Suchfunktion deaktivieren, sodass kleine Kinder nicht selbst nach Videos suchen und auf unangemessene Inhalte stoßen können,
- einen Timer anwenden, der das Angebot nach einer von dir festgestellten Nutzungszeit beendet.
Der richtige Umgang mit YouTube: Gefahren für Kinder reduzieren
Kinder zwischen neun und zwölf Jahren möchten YouTube Kids vielleicht nicht mehr nutzen. Das solltest du respektieren. Sie können ihre neuen Interessen mit dem regulären YouTube-Angebot entdecken, wenn du mithilfe der Family Link-App von Google die sogenannte "Elternaufsicht" einstellst. Einen weiteren Jugendschutzfilter bietet der "eingeschränkte Modus", in dem Teenager YouTube unbeaufsichtigt nutzen können sollen.
Eingeschränkter Modus bei YouTube
Der eingeschränkte Modus von YouTube soll Gefahren für Kinder reduzieren, indem Videos mit Altersbeschränkung gefiltert werden. Wenn Nutzer ihre hochgeladenen Inhalte nicht mit einer Altersbeschränkung kennzeichnen, werden sie aber dennoch ausgespielt. Der Modus ist somit nicht vollständig sicher.
In den Account-Einstellungen von YouTube kannst du den Schutz deines Nachwuchses ein Stück erweitern. So gibt es beispielsweise Datenschutz-Optionen, die dafür sorgen, dass niemand nachvollziehen kann, was dein Kind auf der Plattform macht. Achte außerdem darauf, dass keine Zahlungsmittel auf dem Handy, Tablet oder Laptop hinterlegt sind. Andernfalls könnte dein Kind dazu verführt werden, Geld für Premium-Inhalte zu bezahlen.
Aufklärung über YouTube und seine Gefahren: Kinder brauchen Wissen
Der beste Schutz für dein Kind ist Wissen. Erkläre vor der Benutzung von YouTube beispielsweise, welche Risiken die Plattform mit sich bringt. Zeige auch, wie Videos und Nutzer gemeldet und blockiert werden können. Am einfachsten entsteht ein solches Gespräch, wenn du Interesse an den Internet-Aktivitäten deines Kindes zeigst und ihr euch beispielsweise gemeinsam Lieblings-YouTuber anseht.
Möchte dein Kind selbst Videos hochladen, solltest du detailliert mit ihm darüber sprechen, wozu solche Veröffentlichungen führen können. Selbst Teenagern fällt es oft schwer, einzuschätzen, welche Videos ihnen später peinlich sein könnten und wie viele persönliche Informationen auf einem Bild zu sehen sind. Vereinbare mit deinem Kind, dass alle Videos auf "privat" gestellt sein sollten, sodass nur seine Freunde die Videos über einen Link aufrufen können. Zusätzlich könnt ihr die Kommentarfunktion deaktivieren.
Leider gibt es vor Taten wie Cybermobbing und Belästigung keinen hundertprozentigen Schutz. Im Fall der Fälle hilft dir der Internet-Rechtsschutz von SaferYou. Dank unserer leistungsstarken Tarife erhält dein Kind bei Cybermobbing telefonische psychologische Soforthilfe. Außerdem unterstützen wir euch dabei, Hasskommentare löschen zu lassen - auch auf anderen Plattformen - und Anzeige gegen die Täter zu erstattenLeider gibt es vor Taten wie Cybermobbing und Belästigung keinen hundertprozentigen Schutz. Im Fall der Fälle hilft dir der Internet-Rechtsschutz von SaferYou. Dank unserer leistungsstarken Tarife erhält dein Kind bei Cybermobbing telefonische psychologische Soforthilfe. Außerdem unterstützen wir euch dabei, Hasskommentare löschen zu lassen - auch auf anderen Plattformen - und Anzeige gegen die Täter zu erstatten
FAQ
Ist YouTube gefährlich für Kinder?
Es gibt bei YouTube Gefahren für Kinder, weil die Plattform sich auch an Erwachsene richtet. Aus diesem Grund könnten Kinder auf nicht altersgerechte Inhalte oder derbe Kommentare stoßen. Auch Mobbing und sexuelle Belästigung sind möglich.
Ab welchem Alter sollten Kinder YouTube nutzen?
Unter Aufsicht können schon Vorschüler die Videos von YouTube Kids ansehen. Ab einem Alter von 13 Jahren kannst du einen eigenen Account erlauben, wenn du ihn aktiv sicher gestaltest.
Wie dämme ich auf YouTube die Gefahren für Kinder ein?
Du kannst durch den eingeschränkten Modus von YouTube die Gefahren für Kinder reduzieren. Am sinnvollsten ist es jedoch, dein Kind über Risiken und das richtige Verhalten aufzuklären.
Welche YouTube-Videos eignen sich für Kinder?
Jüngere Kinder sehen auf YouTube gerne Cartoons oder Musikvideos zu Kinderliedern. Jugendliche nutzen die Plattform, um Stars und Trends zu folgen, sich mit ihren Interessen zu beschäftigen oder den Schulstoff in Lernvideos besser zu verstehen.
Ist YouTube Kids eine gute Alternative?
YouTube Kids kann dich unterstützen, deine Kinder zu schützen. Das Angebot kann aber nicht deine Aufsicht oder die Aufklärung deines Kindes ersetzen.