Was ist Roblox? Das müssen Eltern über die Spieleplattform wissen

Roblox ist unter Kindern eine der beliebtesten Internetplattformen. Es handelt sich hier nicht um ein einziges großes Spiel, sondern um eine große Auswahl aus verschiedenen Mini-Games. Vom Pizzaservice-Simulator über eine eigene Farm bis hin zum Ausbruch aus einem mysteriösen Ort sind die Inhalte praktisch unbegrenzt. Die Grafik der Roblox-Spiele ist sehr einfach und erinnert mit seinen groben Pixelblöcken an Lego oder das Online-Spiel Minecraft.

Besonders interessant ist, dass Nutzer mithilfe des Roblox-Studios ihre eigenen Spiele gestalten und veröffentlichen können. Dafür kommt die einfache Programmiersprache "Lua" zum Einsatz, die auch Kinder erlernen können. Zuletzt bietet die Plattform Möglichkeiten zum Austausch über einen Chat und Freundeslisten.

Kinder mögen Roblox in erster Linie deshalb, weil sie in verschiedenste Welten eintauchen können. Durch das Programmierstudio können sie solche Welten sogar selbst gestalten. Das spricht das kreative Denken und Umsetzen an, ähnlich wie es in der "echten Welt" ein Rollenspiel mit Freunden oder das Bauen mit Lego täte. Auch das Lernbedürfnis wird befriedigt, da Kinder sich mit Roblox ein erstes Konzept des Programmierens verschaffen können.

Ein weiterer wichtiger Punkt ist das umfangreiche Angebot. Laut der Betreiber gibt es auf der Plattform über 50 Millionen verschiedene Spiele. Die Kinder können durch diese Vielfalt sehr konkret ihren Interessen nachgehen, seien es Tiere, Rennautos oder das Weltall. Zuletzt zieht das Spiel Kinder durch die sehr schlichte und grobpixelige Optik an, die sie bereits aus der echten Welt von Spielzeugen wie Lego kennen.

Leider ist es gerade die große Vielfalt von Roblox, die für Kinder ein Problem werden kann. Die Betreiber der Plattform überprüfen die zahlreichen erstellten Spiele nicht ausreichend. Kinder können deshalb auf Spiele mit jugendgefährdenden Inhalten wie Gewalt oder Rassismus stoßen. Laut einem Onlineartikel wurde sogar ein Minispiel gefunden, dessen Ziel es war, Juden zu töten.

Weiterhin ist Roblox eine Online-Community, die ähnliche Gefahren birgt wie gewöhnliche soziale Netzwerke. Einem Kind können unangemessene Nachrichten zugesandt werden, die beispielsweise Beleidigungen oder sexuelle Belästigung enthalten.

Im Grunde ist Roblox ein kostenfreies Spiel. Innerhalb der Minispiele können Kinder jedoch mit der spielinternen Währung Robux einkaufen. Für Robux bekommen sie beispielsweise Ausrüstungsgegenstände oder schalten neue Level frei. Die Währung muss mit Echtgeld gekauft werden. Um wie viel Geld es sich genau handelt, können Kinder meist nicht einschätzen, da die Ausgaben durch die virtuelle Währung deutlich abstrahiert werden. Auf diese Weise können Kostenfallen entstehen.

Der gesetzliche Jugendmedienschutz hat für Roblox noch keine Altersfreigabe festgelegt. Du kannst dich jedoch an pädagogischen Einschätzungen im Internet orientieren. Diese empfehlen die Spieleplattform für Kinder ab zwölf Jahren.

Das liegt vor allem daran, dass die große Auswahl an Spielen auch jugendgefährdende Inhalte umfasst. Dazu zählen beispielsweise Shooter, also Spiele, in denen Schusswaffen verwendet werden. Weil immer wieder neue Spiele hochgeladen werden, können Eltern nicht den Überblick über alle Inhalte behalten. Jüngere Kinder sollten die Plattform daher maximal mit einer Kindersicherung benutzen.

In manchen Fällen ist die Kindersicherung zu umfangreich. Das kann beispielsweise der Fall sein, wenn du dir wünscht, dass dein Kind weiterhin mit seinen Freunden chatten kann. Dann kannst du manuelle Einstellungen vornehmen, die dein Kind schützen. Sprich hierbei stets mit deinem Nachwuchs ab, welche Funktionen du sperrst und warum das wichtig ist:

• - Wortfilter: Du kannst einen Wortfilter aktivieren, durch den neben Beleidigungen und anstößigen Worten auch die Weitergabe persönlicher Daten blockiert wird.

• - Kontaktaufnahme: Du kannst einstellen, wer mit deinem Kind chatten und es zu Spielen einladen darf. Das können beispielsweise alle Personen, niemand oder nur befreundete Nutzer sein.

• - In-App-Käufe: Am effektivsten verhinderst du In-App-Käufe, indem du keine Zahlungsquelle hinterlegst. Wenn dein Kind mit seinem Taschengeld einkaufen darf, kannst du in den Einstellungen die monatlichen Ausgaben auf einen bestimmten Maximalbetrag reduzieren.

Neben den technischen Einstellungen spielt die Aufklärung eine große Rolle beim Schutz deines Kindes. Erkunde Roblox gemeinsam mit deinem Kind und lass dir zeigen, was es aktuell gern spielt. Weise dann auf problematische Inhalte hin. Erkläre Kostenfallen kindgerecht und vermittle deinem Kind, warum es keine persönlichen Daten weitergeben darf. Auch über Risiken wie sexuelle Belästigung solltest du offen sprechen.

Leider ist kein Mensch, weder Erwachsener noch Kind, vollständig vor Kostenfallen, Spielsucht und Internet-Mobbing gefeit. Um dich für den Notfall abzusichern, bietet dir der Internet-Rechtsschutz von SaferYou Unterstützung bei zahlreichen Problemen. So leisten wir beispielsweise psychologische Soforthilfe am Telefon, wenn dein Kind im Internet gemobbt wird oder süchtig nach einem Online-Spiel geworden ist. Unser Rechtsschutz hilft dir außerdem, dein Geld zurückzufordern, wenn dein Kind ohne deine Erlaubnis einen In-App-Kauf getätigt hat.