Was kann man gegen Cybermobbing tun?
Cybermobbing ist eine Straftat, die mit der zunehmenden Nutzung sozialer Medien immer problematischer wird. Die Täter schreiben Lügen über ihre Opfer oder verbreiten unangenehme Wahrheiten in der Öffentlichkeit und diffamieren und erniedrigen sie dadurch. Bei den Opfern löst Mobbing oft psychische Probleme aus. Hinzu kommt schnell die Angst, denn die Täter üben eine große Macht aus und schüchtern die Opfer ein. An dieser Stelle stellt sich die Frage: "Was kann man gegen Cybermobbing tun?" Wir erklären dir, wie du dich als Opfer verhalten solltest und wo du Hilfe bekommst.
Was kann man gegen Cybermobbing tun: Das Wichtigste im Überblick
Mobbingopfer müssen sich wehren und haben dafür mehrere Möglichkeiten.
Opfer können von verschiedenen Stellen Hilfe erhalten.
Viele Beratungsstellen sind auf Opfer von Cybermobbing spezialisiert.
Bei gesundheitlichen Problemen sollte der Hausarzt aufgesucht werden.
Für eine Anzeige gegen den Täter ist die Polizei die richtige Anlaufstelle.
Wie wehre ich mich als Opfer von Cybermobbing?
Wer von Cybermobbing betroffen ist, bewegt sich auf einem schmalen Grat zwischen Aktion und Reaktion. Doch was kann man gegen Cybermobbing tun? Auf der einen Seite solltest du aktiv werden und deine Meinung klar äußern. Auf der anderen Seite solltest du es aber unbedingt vermeiden, mit den Tätern zu diskutieren, da du sonst weitere Täter motivieren könntest. Hier einige Handlungsempfehlungen, um sich gegen Cybermobbing zu wehren:
- Stopp sagen: Auch wenn es im ersten Moment schwierig erscheint, musst du dem Täter klar sagen, dass du die Belästigungen nicht willst. Am besten formulierst du klar deine Gefühle, die das Cybermobbing auslöst.
- Diskutiere nicht: Nach einer ersten klaren Reaktion solltest du dich auf keinen Fall auf weitere Diskussionen einlassen, da dies den Täter nur weiter anstachelt oder motiviert.
- Persönliche Informationen einschränken: Wenn du dir die Frage stellst, "Was kann man gegen Cybermobbing tun?", solltest du den Tätern keine neuen Motive liefern und daher die Weitergabe persönlicher Informationen im Internet sofort einstellen.
- Überprüfe deine Privatsphäre-Einstellungen: Du solltest deine Privatsphäre-Einstellungen in sozialen Medien anpassen. Du kannst festlegen, wer deine Informationen sehen kann, was dich vor Cybermobbing schützt.
- Neue Nummern und Profile anlegen: Wenn das Cybermobbing schon weit fortgeschritten ist, kommst du nicht umhin, dir eine neue Identität im Internet zuzulegen. Du kannst deine E-Mail-Adresse und deine Handynummer ändern und dir neue Accounts in sozialen Netzwerken oder Foren zulegen.
- Beweise sichern: Um bei der Frage "Was kann man gegen Cybermobbing tun?" auf der sicheren Seite zu sein, solltest du alle Beweise rund um den Cybermobbing-Fall sichern. Das bedeutet, dass du Screenshots von beleidigenden Nachrichten machst, deine Messengerdaten archivierst und E-Mails für die Zukunft speicherst.
Cybermobbing als Straftat
Es ist interessant zu wissen, dass Cybermobbing an sich kein Straftatbestand ist, da es kein spezielles Gesetz dazu gibt. Natürlich können die Täter trotzdem zur Rechenschaft gezogen werden. Dazu können die Gerichte auf bereits bestehende Paragraphen zurückgreifen, die Handlungen im Zusammenhang mit Cybermobbing beschreiben. Dazu gehören Beleidigung § 185 StGB, üble Nachrede § 186 StGB, Verleumdung § 187 StGB, unbefugte Bildaufnahmen in geschützten Räumen § 201a StGB, Ausspähen von Daten § 202a StGB, Nachstellung § 238 StGB, Nötigung § 240 StGB, Bedrohung § 241 StGB und Erpressung § 253 StGB.
Wo bekomme ich Opferhilfe?
Als Opfer von Cybermobbing solltest du nicht alles mit dir selbst ausmachen. Doch was kann man gegen Cybermobbing tun? Du brauchst Unterstützung und Opferhilfe. Das gilt für deine eigene Gesundheit, indem du dich an Beratungsstellen oder Ärzte wendest. Zum anderen solltest du den Tätern das Handwerk legen, indem du dich über rechtliche Schritte informierst. Eine Internet-Rechtsschutzversicherung, wie sie SaferYou anbietet, kann dir dabei helfen. Du profitierst von der Expertise spezialisierter Anwälte und kannst eine Rechtsberatung in Anspruch nehmen, wenn du gegen die Täter des Cybermobbings vorgehen möchtest.
Folgende Anlaufstellen können dir als Opfer helfen:
Weisser Ring: Der Weisse Ring ist wohl die bekannteste Anlaufstelle für Opfer von Gewalt und Verbrechen. Unter der Nummer 116 006 erreichst du das Opfertelefon, wo du anonym deine Situation schildern kannst und Hilfe bekommst. Der Verein finanziert sich durch Spenden, Mitgliedsbeiträge, Geldbußen und testamentarische Zuwendungen.
Cybermobbing-Hilfe.de: Dieses Angebot richtet sich speziell an Kinder und Jugendliche, die sich die Frage stellen "Was kann man gegen Cybermobbing tun?" Über ein Kontaktformular erhalten Betroffene erste Hilfe. Außerdem leistet der Verein Präventionsarbeit durch Workshops oder Unterrichtsmaterialien für Schulen.
Klicksafe.de: Klicksafe ist eine EU-Initiative zur Aufklärung und Verbreitung von Medienkompetenz. Es werden Materialien für Kinder, Eltern und Lehrkräfte angeboten. Betroffene erhalten konkrete Tipps und können eine App mit wertvollen Ratschlägen für Opfer herunterladen. Eine aktive Beratung findet hier allerdings nicht statt.
Medienkompetenz
Medienkompetenz beschreibt die Fähigkeit, verschiedene Medienkanäle inhaltlich zu nutzen, kritisch zu hinterfragen und in den jeweiligen Kanälen zu agieren. Die Unterscheidung der Kompetenzen erfolgt in vier Kategorien:
Sachkompetenz: Wissen über Medien
Rezeptionskompetenz: Fähigkeit zur kritischen Mediennutzung
Partizipationskompetenz: Fähigkeit, eigene Inhalte in Medien zu gestalten
Selbstreflexionskompetenz: Fähigkeit zur Analyse des eigenen Nutzungsverhaltens
Nummer gegen Kummer: Eine weitere Anlaufstelle für Kinder und Jugendliche mit Sorgen, Problemen und Ängsten ist der Verein Nummer gegen Kummer, der unter der Telefonnummer 116 111 erreichbar ist. Hier kannst du alle Probleme loswerden, auch wenn es nicht speziell um Cybermobbing geht.
Hausarzt: Falls du als Opfer von Cybermobbing merkst, dass du bereits körperliche und psychische Folgen davon trägst, ist der Gang zum Arzt unumgänglich. Du solltest dich nicht schämen, deinem Hausarzt von deinen Problemen zu erzählen. Deine Ärztin oder dein Arzt kann beurteilen, ob du psychologische Hilfe brauchst und dir eine Überweisung ausstellen.
Polizei: Natürlich sollte du dich nicht scheuen, die Polizei zu informieren, wenn es um die Frage "Was kann man gegen Cybermobbing tun?" geht, denn die Polizei kann die Täter zur Rechenschaft ziehen. Entweder du erstattest Anzeige in einer anonymen Onlinewache oder du gehst zu einer Polizeidienststelle. Beim Cybermobbing verstoßen die Täter in verschiedener Weise gegen Gesetze, sodass eine Strafverfolgung möglich ist.
"Opfer von Cybermobbing können sich in unserer Kanzlei auf umfassende rechtliche Beratung und Unterstützung verlassen. Wir setzen uns dafür ein, die Rechte und den Schutz unserer Mandanten effektiv zu vertreten. Wenn Sie Opfer von Cybermobbing sind, zögern Sie nicht, sich an uns zu wenden, um Ihre rechtlichen Möglichkeiten zu besprechen und den nächsten Schritt zum Schutz Ihrer Interessen zu gehen."
Quelle: Rechtsanwalt Claudius Artz (Artz & Partner Rechtsanwälte PartG mbB)
FAQ
Steht Cybermobbing auf dem Lehrplan?
Cybermobbing wird in vielen Schulen zumindest phasenweise unterrichtet. Je nach Lehrplan kann es in den Fächern Informatik, Deutsch, Sozialkunde oder Ethik behandelt werden. Im Internet gibt es zahlreiche Materialien, die sich für den Unterricht oder für Workshops eignen.
Wie funktioniert die Online-Wache?
Seit 2007 gibt es die Möglichkeit, eine Anzeige über das Internet zu erstatten, wodurch die Hemmschwelle, sich der örtlichen Polizei zu offenbaren, sinkt. Du wählst die richtige Polizeidienststelle in deinem Bundesland aus und entscheidest dich für ein Delikt. Nach einer zu bestätigenden Belehrung erfolgt die Eingabe aller Daten über ein interaktives Formular.
Kann ich meine Handynummer problemlos ändern?
Beim Thema "Was kann man gegen Cybermobbing tun?" ist ein Wechsel der Handynummer auch während der Vertragslaufzeit möglich. Dafür fallen zwar je nach Anbieter Kosten an, aber der Wechsel ist in der Regel innerhalb weniger Tage erledigt. Deine alte Nummer wird von den Mobilfunkanbietern jedoch häufig bereits nach 30 Tagen wieder vergeben.