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Was ist Cybermobbing und wie kann man es bekämpfen?

Schon seit langer Zeit spielt sich unser Leben nicht nur in der analogen Welt ab, sondern auch im Internet. Das gilt besonders für die Kommunikation - und wo kommuniziert wird, entstehen auch Konflikte. Eskaliert ein solcher Konflikt im digitalen Umfeld und wächst sich zu einer gefährlichen Hasskampagne aus, spricht man von Cybermobbing.

Cybermobbing: Das Wichtigste im Überblick

  • Cybermobbing umfasst alle digitalen Angriffe wie beispielsweise Beleidigungen, Drohungen und Erniedrigungen im Internet.

  • Viele Strategien, die Mobber im Internet anwenden, sind in Deutschland strafbar.

  • Indem du deine Privatsphäre im Internet schützt, schützt du dich auch vor Cybermobbing.

Cybermobbing: Was ist das überhaupt?


Beim Cybermobbing wird eine Person im Internet wiederholt beleidigt, bedroht und/oder bloßgestellt. Diese Angriffe halten über längere Zeit an und kennzeichnen sich durch ein Machtungleichgewicht zwischen Täter und Opfer. Das bedeutet: Wird eine Person von einer anderen belästigt und beleidigt und kann sich nicht wehren, ist das Mobbing - ein Konflikt zwischen zwei gleich starken Parteien fällt nicht unter den Begriff.


Viele Fälle von Cybermobbing spielen sich im schulischen Umfeld ab. Opfer und Täter sind meist gleichaltrig und zwischen 13 und 15 Jahren alt. Letztendlich kann Mobbing allerdings jeden treffen. Auch Autoritätspersonen wie Lehrer oder Chefs können im Internet von ihren Schülern oder Mitarbeitern gemobbt werden.


Am häufigsten treten die Angriffe in den sozialen Medien wie Instagram, TikTok oder Facebook auf. Aber auch Online-Games bieten den idealen Nährboden für Mobbing-Attacken. Hier kommt es im Chat zu wüsten Beleidigungen und Drohungen oder zu virtuellen tätlichen Angriffen in der Spielwelt.

Welche Methoden benutzen Cyber-Mobber?


Cybermobbing ist dem "analogen" Mobbing in der realen Welt sehr ähnlich.


Mobber können zum Beispiel die folgenden Strategien anwenden:


  • - Sie schreiben Hasskommentare, entweder direkt an das Opfer oder in einem Rahmen, in dem das Opfer mitlesen kann.


  • - Sie senden dem Opfer Nachrichten, die Beleidigungen oder Drohungen enthalten.


  • - Sie verbreiten rufschädigende Lügen und Gerüchte. Dafür können sie gefälschte Bilder, Screenshots oder gar Fake-Accounts erstellen, die angeblich dem Opfer gehören. Die gefälschten Chatverläufe und Postings können das Opfer beispielsweise als gemein, dumm oder gar rassistisch präsentieren.


  • - Sie verbreiten vertrauliche Informationen in der Öffentlichkeit oder veröffentlichen peinliche oder intime Bilder und Videos. Manchmal gelangen die Mobber an solche Informationen und Bilder, indem sie dem Opfer zunächst eine Freundschaft vortäuschen oder vorgeben, eine andere Person zu sein.


  • - Sie durchsuchen das Internet nach jeglichen privaten Informationen über ihr Opfer und teilen ihr Wissen subtil mit ihm. Durch dieses als Cyberstalking bezeichnete Verhalten nehmen sie dem Betroffenen sein Sicherheitsgefühl.

Deshalb ist Cybermobbing besonders gefährlich


Wer im Internet gemobbt wird, kann den Angriffen schwer entfliehen. Anders als bei analogem Mobbing in der Schule oder am Arbeitsplatz stellt auch das Zuhause keinen sicheren Ort mehr dar, und auch ein Umzug oder Jobwechsel hilft nicht. Der einzige Weg wäre der vollständige Rückzug aus den sozialen Medien, was jedoch eine komplette Isolation bedeutet. Der Betroffene würde sich auf diese Weise auch von Freunden und sogar beruflichen Chancen distanzieren.


Ein weiteres Problem stellt die Anonymität des Internets dar. Die Täter lassen sich nur schwer ermitteln und zur Rede stellen, da sie meist ein Pseudonym nutzen. Zudem sind die sozialen Netzwerke meist auch für Fremde zugänglich, sodass im Grunde jede Person zum Mitläufer werden kann. Es können große Tätergruppen entstehen, in denen nur noch wenige Mitglieder das Opfer persönlich kennen.


Zuletzt ermöglicht das Internet es den Mobbern, bestimmte Fakten genau so zu verdrehen, wie sie es möchten. Sie manipulieren die Wahrnehmung anderer Personen durch gefälschte Bilder und nicht überprüfbare Lügen, deren Verbreitung in der analogen Welt viel schwieriger wäre. So wächst die Zahl an überzeugten Mittätern deutlich schneller.

Mobbing-Mittäter

Viele Internetnutzer werden zum Mobbing-Mittäter, weil ohne einen persönlichen Kontakt die Hemmschwelle sinkt. Täter können nicht sehen, wie ihre Opfer auf das Mobbing reagieren. Daher entwickeln sie seltener oder später ein schlechtes Gewissen.

Cybermobbing aus rechtlicher Sicht


Ein eigenes Gesetz zum Thema (Cyber-)Mobbing gibt es in Deutschland nicht. Einzelne Taten der Mobber können jedoch aufgrund anderer Gesetze strafbar sein.


Dazu zählen zum Beispiel:


- Beleidigung,


- Bedrohung,


- Nötigung,


- Stalking (im Strafgesetzbuch als Nachstellung bezeichnet) und


- das unerlaubte Veröffentlichen von Bildern, die den Betroffenen zeigen.


Manche Täter lassen sich verschrecken, wenn du sie darauf hinweist, dass ihr Handeln strafrechtlich belangt werden kann. Nutze dies als neutralen Hinweis, nicht als Drohung. Tatsächlich einschalten solltest du die Polizei nur in besonders stark eskalierten Fällen, deren Schaden nicht mehr anders beseitigt werden kann. Ansonsten setzen die Mobber ihre Taten häufig einfach unter der strafrechtlich relevanten Grenze fort und nutzen die Einschaltung der Polizei als neuen Vorwurf.

Wie kann ich mich vor Cybermobbing schützen?


Hier sind die Privatsphäreeinstellungen in den sozialen Medien von signifikanter Bedeutung. Grenze den Kreis der Menschen, die deine Bilder und Postings sehen und kommentieren können, auf deine Freundesliste ein. In dieser Freundesliste sollten sich dann auch wirklich nur Menschen finden, die du in der realen Welt kennst und denen du vertraust.


Auch wenn du die öffentlichen Postings anderer Personen kommentierst, solltest du darauf achten, was du schreibst. Gib keine persönlichen Informationen preis und halte dich auch mit Angaben über Vorlieben oder Antipathien zurück. Ein ursprünglich scherzhafter Kommentar kann später als Beweis für deine angebliche Gemeinheit dienen.


Zur Privatsphäre zählt auch, deine Sorgen nicht im Internet zu besprechen. Probleme und Schwierigkeiten gehören in Unter-vier-Augen-Gespräche in der analogen Welt. Denn was immer du in den sozialen Medien schreibst, kann von Mobbern gefunden und weiterverbreitet werden. Vereinbare also lieber einen Arzttermin als Bilder von einer Warze bei gutefrage.net hochzuladen und dort um Rat zu bitten.

Im Netz gemobbt: So stoppst du die Lawine


Beziehe andere Menschen ein, denen du vertraust, und erzähle ihnen von deiner Situation. Das hilft dir zum einen, Druck abzubauen. Zum anderen kann es helfen, den Mobbern zu zeigen, dass du nicht allein bist. Genau wie in der analogen Welt werden sie leichter verunsichert, wenn sie merken, dass deine Freunde in den Kommentaren dagegenhalten.


Du selbst solltest auf die Beleidigungen nicht reagieren - vor allem nicht mit eigenen Beleidigungen. Denn die Mobber fühlen sich bestätigt, wenn sie sehen, dass du wütend wirst. Melde die Postings stattdessen in dem jeweiligen sozialen Netzwerk, sodass sie gelöscht werden können. Fertige vorher Screenshots als Beweismittel an.


Sollte das Mobbing nicht aufhören, kann es helfen, neue Accounts, E-Mail-Adressen und Telefonnummern einzurichten. Auch der Internets-Rechtsschutz von SaferYou kann dir bei der Schadensbegrenzung helfen. Wir bieten neben telefonischer psychologischer Hilfe auch Unterstützung bei der Wiederherstellung deines Rufs. Dazu zählen beispielsweise das Löschen beleidigender Inhalte und ein Arbeits-Rechtsschutz bei Notwendigkeit.

"Erwachsene und Kinder müssen sich miteinander austauschen und reden. Allein kommt niemand aus einer Mobbingspirale raus."

Herbert Scheithauer, Psychologe

Daggi und Jerry umarmen sich und gucken glücklich

FAQ

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Wie schütze ich mich vor Cybermobbing?

Was kann ich tun, wenn ich im Netz gemobbt werde?

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