Prävention von Cybermobbing – Wie ein bestmöglicher Schutz entsteht
Opfer von Cybermobbing leiden unter Ausgrenzung, Diffamierung und Minderwertigkeitsgefühlen. Ständige Beleidigungen, Nötigungen oder Nachstellungen durch die Täter können zu schweren psychischen Problemen führen, die im schlimmsten Fall im Suizid der Opfer münden. Jeder kann Opfer von Cybermobbing werden, besonders Kinder und Jugendliche sind ständig gefährdet. Wie du Cybermobbing Prävention betreiben kannst und welche Schutzmaßnahmen dir helfen, erklären wir dir in unserem Ratgeber.
Cybermobbing Prävention: Das Wichtigste im Überblick
Ein vollständiger Schutz vor Cybermobbing ist nicht möglich.
Es stehen verschiedene Maßnahmen aus einem Bündel zur Verfügung.
Eine Einteilung kann in die Bereiche Schule, Eltern, Eigenverantwortung und Softwareunterstützung erfolgen.
Schulen sollten aufklären, Medienkompetenz vermitteln und Richtlinien aufstellen.
Eltern sind für die Kontrolle des Medienkonsums und eine offene Kommunikationskultur verantwortlich.
Selbstdisziplin verringert die Angriffsfläche für potenzielle Täter.
Software unterstützt die Cybermobbing Prävention.
Präventionsmaßnahmen durch Schule, Eltern, Selbstverantwortung und Software
Präventionsmaßnahmen gegen Cybermobbing lassen sich in die vier Bereiche Schule, Eltern, Eigenverantwortung und Software-Unterstützung einteilen. Je nach Bereich kannst du selbst einen wichtigen Beitrag leisten oder bist auf die Verantwortung anderer angewiesen. Da Cybermobbing häufig ein Phänomen des Klassenzimmers ist und sich von dort ins Internet verlagert, kommt den Schulen eine starke Rolle zu. Auch Eltern können mit ihren Kindern über Cybermobbing sprechen. Um sich bestmöglich zu schützen, kannst du selbst einige Maßnahmen ergreifen und nicht zuletzt auf die Unterstützung durch Software setzen. Ein vollständiger Schutz vor Cybermobbing ist quasi nicht möglich, aber dennoch helfen verschiedene Maßnahmen, das Risiko zu verringern.
Cybermobbing Prävention in der Schule
Da Mobbing und das daraus resultierende Cybermobbing meist im Klassenverband stattfinden, kommt den Schulen eine große Verantwortung bei diesem Thema zu. Viele Bildungseinrichtungen gehen gegen Mobbing vor und betreiben Prävention. Du selbst kannst die Cybermobbing Prävention der Schulen zwar nicht direkt beeinflussen, aber eventuell Denkanstöße geben und Maßnahmen einfordern.
Aufklärung leisten: Schulen sind der Ort, an dem Lehrkräfte das Thema Cybermobbing behandeln. Die Schülerinnen und Schüler lernen, welche Taten damit verbunden sind und dass es sich dabei um illegale Aktivitäten handelt. Auch die Folgen für die Opfer müssen thematisiert werden.
Medienkompetenz vermitteln: Neben den Eltern ist auch die Schule für die Vermittlung von Medienkompetenz verantwortlich. Hierunter lässt sich der Umgang mit dem Internet und den Medien zusammenfassen. Dazu gehören auch der richtige Umgang mit sozialen Medien und das Entlarven von Fake News.
Schulische Richtlinien aufstellen: Ein respektvoller und fairer Umgang im Klassenverband ist die beste Cybermobbing Prävention. Wenn sich Schülerinnen und Schüler als Freunde und Verbündete sehen, kann Mobbing gar nicht erst entstehen. Kommt es dennoch zu Fällen, müssen Schulen Richtlinien und Kommunikationswege für einen offenen und angstfreien Austausch schaffen.
Cybermobbing Prävention durch Eltern
Da vor allem Kinder und Jugendliche von Cybermobbing betroffen sind, haben Eltern einen großen Einfluss auf Präventionsmaßnahmen. Neben der Schule sollten auch die Eltern ihren Kindern Medienkompetenz vermitteln. Darüber hinaus sind Eltern für die Beaufsichtigung ihrer Kinder im Internet verantwortlich und sollten eine offene Kommunikationskultur im Familienalltag schaffen. Zur Cybermobbing Prävention gehört auch der Abschluss einer Internet-Rechtsschutzversicherung. Diese Policen, wie sie etwa SaferYou anbietet, bieten Beratung durch spezialisierte Anwälte und finanzielle Entschädigung bei Cyberkriminalität.
Internetnutzung überwachen: Die Fürsorgepflicht der Eltern endet nicht an der Grenze des Internets. Erziehungsberechtigte müssen ihren Nachwuchs auch bei Aktivitäten in sozialen Medien begleiten. Zwar sollten Kinder Freiräume haben, aber Eltern müssen darüber informiert sein, mit wem sich ihr Nachwuchs im Internet austauscht.
Kommunikationsräume schaffen: Kinder müssen ihren Eltern vertrauen und sich ihnen ohne Angst offenbaren können. Wichtig ist, dass diese Kommunikationskultur im Alltag gelebt wird. Will sich der Nachwuchs offenbaren, muss sich dieser jederzeit ernst genommen fühlen. Darüber hinaus sollten sich Eltern selbst Wissen zum Thema Cybermobbing aneignen und sich darüber informieren, wo es weitere Hilfe für Opfer gibt.
Beratungsstellen gegen Cybermobbing
Trotz bestmöglicher Prävention kann Cybermobbing nicht vollständig verhindert werden. Wenn Opfer unter den Beleidigungen und Diffamierungen leiden, ist es ratsam, sich an eine Beratungsstelle zu wenden. Hierfür gibt es die Möglichkeit der Opferhilfe, wie sie beispielsweise vom Weissen Ring e.V. angeboten wird. Speziell auf das Thema Cybermobbing haben sich Beratungsstellen wie Cybermobbing-Hilfe e.V., Juuuport oder Klicksafe spezialisiert.
Cybermobbing Prävention in Eigenverantwortung
Im Themenbereich Eigenverantwortung kannst du selbst Maßnahmen ergreifen, um Cybermobbing vorzubeugen. Du kannst dich schützen, indem du dein Verhalten im Internet anpasst. Wir geben dir Tipps und Tricks für deine Eigenverantwortung.
Schütze deine Privatsphäre: Du solltest dir immer bewusst sein, dass jedes geschriebene Wort und jedes deiner Fotos und Videos von Kriminellen missbraucht werden kann. Gehe deshalb im Internet sensibel mit deinen Daten um. Telefonnummern, Adressen oder sehr private Fotos haben in sozialen Medien nichts zu suchen. Auch bei größter Vorsicht kannst du dir nie sicher sein, dass die Daten nicht in die Hände von potenziellen Tätern gelangen.
Kommunikation anpassen: Um dich vor Cybermobbing zu schützen, solltest du Kontaktversuche von Fremden immer kritisch hinterfragen. Du musst dir bewusst sein, dass es sich um Fake-Accounts handeln könnte. Auch bei Cybermobbing-Attacken von Bekannten ist dein Verhalten wichtig. Du solltest klar "Stopp" sagen und vermitteln, dass dich die Attacken verletzen. Lass dich nicht auf weitere Diskussionen ein, das ermutigt die Täter nur.
"Ich glaube das Schlimmste, was Opfern passieren kann, ist, dass man Ihnen nicht glaubt."
Christiane Meusel, Mobbingopfer
Softwaregestützte Cybermobbing Prävention
Ganz ohne dein dauerhaftes Zutun kann die von dir genutzte Software selbst einen Schutz vor Cybermobbing bieten. Dies funktioniert über die Einstellungen und den Schutz in den sozialen Medien. Darüber hinaus wird künstliche Intelligenz langfristig eine wichtige Rolle bei der Cybermobbing Prävention spielen (siehe Infobox).
Privatsphäre-Einstellungen: Die gängigen Social-Media-Plattformen bieten in ihren Einstellungen Möglichkeiten zum Schutz der Privatsphäre. Dazu gehört zum Beispiel, dass nur speziell von dir ausgewählte Personen aus deiner Freundesliste deine Einträge sehen oder kommentieren können.
Accounts schützen: Damit Täter deine Accounts in sozialen Medien nicht hacken können, um dann deine privaten Daten für Cybermobbing zu missbrauchen, solltest du deine Accounts schützen. Dazu gehören eine Zwei-Faktor-Authentifizierung und sichere Passwörter, die sich durch eine Mischung aus Großbuchstaben, Sonderzeichen und Zahlen auszeichnen.
Künstliche Intelligenz im Kampf gegen Cybermobbing
Es gibt bereits verschiedene Apps und Software, die Cybergrooming, Hasskommentare oder sogar Anzeichen von Depressionen bei Nutzern erkennen. Programme wie Samurailabs, tietoEVRY, SafeToNet oder die App "Bark" überprüfen automatisch die Handynutzung oder die Kommunikation in sozialen Medien. Bei Verdacht auf Cybermobbing oder andere illegale Aktivitäten löschen sie Nachrichten oder informieren die Nutzer.
FAQ
Betreiben die Anbieter sozialer Medien von sich aus Cybermobbing Prävention?
Ja. Facebook beispielsweise setzt auf eine Kombination aus KI-Technologien, menschlicher Moderation und klaren Richtlinien. Damit reagiert die Plattform proaktiv auf Cybermobbing. Darüber hinaus ist ein Tool zur Erkennung von emotionalem Stress und negativen Gefühlen in Planung.
Kann ich private Fotos im Internet wieder löschen, wenn ich sie versehentlich hochgeladen habe?
Ja, du kannst selbst hochgeladene Fotos wieder löschen. Wenn die Fotos bereits auf anderen Webseiten auftauchen, kannst du die Betreiber bitten, sie zu entfernen. Je länger ein Foto im Internet ist, desto weiter verbreitet es sich. Schnelles Handeln ist daher wichtig.
Kann ich durch meine Persönlichkeit verhindern, Opfer von Cybermobbing zu werden?
Da du nie wissen kannst, wie die Täter beim Cybermobbing ticken, ist es kaum möglich, von deiner Person abzulenken. Oftmals such sich die Kriminellen ihre Opfer wahllos aus. Es reicht daher nicht aus, sich einfach nur unauffällig und durchschnittlich zu verhalten.