Gefahren beim Chatten: Welche Risiken bergen Chaträume?

Chatrooms bieten die Möglichkeit zum Austausch und zur Kommunikation im Internet. Sie sind auf verschiedenen Websites integriert und haben unterschiedliche Funktionen. Dadurch ergibt sich dir die Chance, mit befreundeten Personen, mit völlig Fremden oder mit ganzen Gruppen zu chatten.

Doch nicht alle Teilnehmer von Chaträumen sind an einer reinen Kommunikation interessiert. Immer wieder kommt es vor, dass Erwachsene Kontakt zu Kindern suchen oder Chat-Teilnehmer auf Abzocke hereinfallen. Wir haben uns für dich mit den Gefahren beim Chatten beschäftigt und nach Lösungen gesucht.

Chats im Internet finden sich an den unterschiedlichsten Orten. Sie dienen in erster Linie der Kommunikation und haben meist einen spezifischen Hintergrund. Beispielsweise ist fast jedes Online-Spiel mit einem Chat ausgestattet, in dem sich die Nutzer über das Spielgeschehen austauschen. Andere Chaträume finden sich in den sozialen Medien, wo die Teilnehmer meist befreundet sind und private Gespräche führen. Aber auch die bekannten WhatsApp-Gruppen gehören zu dieser Gruppe von Chaträumen.

Darüber hinaus gibt es spezialisierte Websites, die Chats zu ganz bestimmten Themen wie Politik, Dating, Technologie, Sport oder anderen Bereichen anbieten. Beispiele hierfür sind Reddit, Omegle oder Stack Exchange. Schüler und Studenten nutzen häufig Chaträume auf Bildungsplattformen wie Coursera, Khan Academy oder Moodle. Die Gefahren beim Chatten lauern jedoch überall.

Im Zusammenhang mit der Kontaktaufnahme durch Fremde spielen die Begriffe Cybergrooming und Cybermobbing eine wichtige Rolle. Von Cybergrooming sprechen Experten, wenn Erwachsene gezielt Kontakt zu Kindern aufnehmen, was als eine der größten Gefahren beim Chatten gilt. Minderjährige wollen sich im Internet mit Gleichaltrigen austauschen, auch wenn sie diese nicht kennen. Doch immer wieder geben sich Erwachsene unter Pseudonymen als Gleichaltrige aus und machen sich so an Kinder heran. Wenn dann die Aufforderung kommt, erotische Bilder zu schicken oder sich gar zu treffen, sind die Gefahren beim Chatten enorm.

Beim Cybermobbing hingegen wollen die Täter ihre Opfer öffentlich bloßstellen und diffamieren. Dies geschieht häufig in Gruppenchats, wobei die Ausgrenzung bei noch nicht gefestigten Jugendlichen unter Umständen zu psychischen Problemen führen kann. Beim Cybermobbing können die Täter den Opfern völlig unbekannt oder auch gut bekannt sein.

Um die Gefahren beim Chatten durch Cybergrooming und Cybermobbing zu verringern, solltest du bei einem Kontakt durch Fremde grundsätzlich Skepsis zeigen. Dies gilt insbesondere für private Chats, während zum Beispiel öffentliche Chaträume in Online-Spielen weniger Risiken bergen. Bei privaten Chatanfragen solltest du die Motive der Fremden hinterfragen. Gibt es einen relevanten Grund, warum sie gerade dich kontaktieren? Welche Fragen stellen sie? Wollen sie private Informationen von dir? Geht das Gespräch in die Intimsphäre oder wollen Fremde gar Fotos von dir?

Bei all diesen Anzeichen solltest du die Kommunikation sofort beenden. Wenn der Anbieter eine Meldefunktion anbietet, informiere die Plattform, die dann weitere Schritte einleiten kann. Du selbst solltest den fremden Account sperren. Falls du rechtlichen Beistand benötigst, kann der Abschluss einer Internet-Rechtsschutzversicherung ratsam sein. In den leistungsstarken Tarifen von SaferYou stehen dir beispielsweise Rechtsexperten für tiefgreifende Informationen zu Rechtsfragen zur Verfügung.

Weitere Gefahren beim Chatten sind die Verbreitung von Malware oder mögliche Angriffe durch Phishing. Bei der Malware fordern dich Gesprächspartner im Verlauf des Chats zu einem Download auf. Dabei kann es sich um einen Trojaner oder eine andere Schadsoftware handeln. Damit wollen Kriminelle Zugriff auf deinen PC erlangen und Daten ausspionieren (siehe Infobox).

Weitere Gefahren beim Chatten sind Scam und Phishing. Dabei geht es den Kriminellen meist um einen finanziellen Vorteil. Dies geschieht durch das Ausspähen von Passwörtern, indem sich die Täter im Chat beispielsweise als Polizist oder Bankmitarbeiter ausgeben. Eine andere Möglichkeit ist es, falsche Tatsachen vorzutäuschen und so zu betrügen. Diese Masche ist vergleichbar mit dem bekannten Enkeltrick, wobei der Kreativität der Täter keine Grenzen gesetzt sind.

Als Elternteil solltest du deine Kinder beim Chatten begleiten. Es ist wichtig, dass dein Nachwuchs nicht alleine im Internet unterwegs und somit den Gefahren beim Chatten ausgesetzt ist. In erster Linie ist Aufklärung ein guter Ratgeber. Kinder und Jugendliche müssen verstehen und lernen, welche Gefahren beim Chatten lauern. Insbesondere die Kontaktaufnahme durch Fremde sollte vermieden werden.

Darüber hinaus kannst du mit deinem Nachwuchs gewisse Regeln vereinbaren. So kannst du zum Beispiel festlegen, dass die Kinder keine Downloads oder Uploads vornehmen dürfen, dass die Zeit in Chaträumen begrenzt ist oder dass sie bei Kontaktaufnahme durch Fremde erst mit dir sprechen müssen. In schwierigen Fällen kannst du mit einem Überwachungssystem arbeiten und genau beobachten, wie dein Nachwuchs in den Chaträumen kommuniziert. Hierbei darfst du jedoch auf keinen Fall das Vertrauensverhältnis beschädigen.